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BRANDENBURGER TOR


    Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt

 

Das Brandenburger Tor ist das wichtigste Wahrzeichen Berlins und das Symbol der deutschen Einheit. Kaum ein Berliner Bauwerk kann sich in Sachen Symbolkraft mit ihm messen: Das 1788 bis 1791 von Carl Gotthard Langhans erbaute Brandenburger Tor ist das letzte erhaltene Stadttor Berlins - und war fast 30 Jahre von der Mauer verschlossen.

Entworfen und geplant wurde das Brandenburger Tor von dem Architekten Carl Gotthard Langhans des Älteren und in den Jahren von 1788-1791 errichtet. Berlin war im 18. Jahrhundert zu einem Machtzentrum in Europa geworden und damit wuchs ein neues Selbstverständnis: Die preußische Hauptstadt sah sich als Spree-Athen. Und so wurde der Sandsteinbau im klassizistischen Stil errichtet und den Propyläen auf der Athener Akropolis nachempfunden. Beidseitig sind sechs dorische Säulen den 11 m tiefen Querbalken vorgestellt. Das Tor hat fünf Durchfahrten, an seiner Seite befinden sich zwei Torhäuser. Es ist 26 m hoch, 65,5 m breit und 11 Meter tief. Das Tor diente ursprünglich einmal als Stadttor Berlins, geriet aber durch das rasche Wachsen der Stadt in ihr Zentrum. Das Brandenburger Tor war das erste monumentale Bauwerk des Klassizismus in Berlin.

Auf dem Brandenburger Tor befindet sich die aus Kupfer getriebene Quadriga. 1794 wurde die Statuengruppe von Gottfried Schadow entworfen. Sie stellt einen von vier Pferden gezogenen Streitwagen mit der Siegesgöttin Viktoria als Wagenlenkerin dar. Die Figurengruppe ist Richtung Stadtmitte nach Osten ausgerichtet. In Anlehnung an die griechischen Statuen war die Siegesgöttin ursprünglich nackt. Soviel Nacktheit passte aber nicht in die disziplinierte Hauptstadt des preußischen Militärstaates. Auf Anordnung des Königs, Friedrich Wilhelm II., musste die von Johann Gottfried Schadow gestaltete Statue mit einem Mantel bekleidet werden.

Die Quadriga war für die Symbolwerdung des Tores wesentlich. Nach der Eroberung Preußens durch die Truppen Napoleons krönte der französische Kaiser im Oktober 1806 seinen Sieg mit einem Ritt durch das Tor. Die Quadriga wurde von den Franzosen als Kriegsbeute beschlagnahmt. Diese "Entführung" machte Tor und Quadriga erst richtig populär: Der Weg zum Wahrzeichen begann.

Als im Sommer 1810 Königin Luise zu Grabe getragen wurde, ersetzte eine riesige schwarze Fahne die Quadriga. Das Brandenburger Tor wurde zum Ausdruck der Trauer und Verzweiflung der Deutschen. So überrascht es nicht, dass die Heimholung der Quadriga nach dem Sieg über Napoleon im Sommer 1814 zu einem Triumphzug geriet. Zu Ehren der heimkehrenden, siegreichen Truppen wurde das Quarrée zum Pariser Platz umbenannt. Gleichzeitig wurde die Rückkehr der Quadriga gefeiert, die Schinkel inzwischen um das umkränzte Eiserne Kreuz mit dem darüberliegenden Adler ergänzt hatte. Das Brandenburger Tor wurde so zum Denkmal für die Befreiungskriege, die Friedensgöttin zur Viktoria.

Fortan wurde das Brandenburger Tor ein unerlässlicher Bestandteil staatlicher Festlichkeiten, Siegesparaden und Trauerfeiern, so zum Beispiel nach den drei siegreichen Kriegen unter Otto von Bismarck, die Theodor Fontane alle unter demselben Titel, Einzug, besungen hat, wobei er nie vergaß, das Brandenburger Tor in seinen Strophen zu erwähnen.
Wann immer der Zar, der englische König oder der österreichische Kaiser zu Besuch kamen, wurde das Brandenburger Tor in Freudenfarben gehüllt und fanden militärische Aufmärsche statt, die Kaiser Wilhelm II. so liebte.

Die Revolutionäre im Gefolge der Niederlage im Ersten Weltkrieg, die siegreichen Regierungstruppen sowie die Kapp-Putschisten ließen sich alle bedeutungsschwangere Märsche durch das Tor nicht nehmen, weshalb die Weimarer Republik darauf verzichtete, es in Anspruch zu nehmen. 

Als Adolf Hitler Reichskanzler wurde, organisierten die SA bereits am 30. Januar 1933 einen nächtlichen Fackelzug durch das Brandenburger Tor, das unter den Nationalsozialisten noch stärker als im Kaiserreich für Paraden und andere Feiern herhalten musste. In diese fast unendliche Liste gehören die Militärparade zu Hitlers fünfzigstem Geburtstag im April 1939 sowie der Aufmarsch des Volkssturms vor Paul Joseph Goebbels im November 1944 auf dem bereits stark zerstörten Pariser Platz, als der Propagandaminister bereits einige Monate als Reichsbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz tätig gewesen war. Trauriger Abschluss dieser Nazi-Paraden bildete der Mai 1945 mit dem Elendszug deutscher Soldaten, die durch das Brandenburger Tor in die sowjetische Gefangenschaft getrieben wurden, aus der viele nicht mehr heimkehrten.

1945 hissten die Sowjets die Rote Fahne als Symbol des Sieges über den Faschismus auf dem Tor, ein Pressefoto, nachgestellt für die Propaganda, ging um die Welt. Viele der umliegenden Gebäude waren im zweiten Weltkrieg zerstört worden. Auch das Brandenburger Tor selbst und die Quadriga waren durch den Krieg stark beschädigt. Nach dem Krieg befand sich das Tor im sowjetischen Sektor der Stadt und damit auf dem Gebiet der späteren DDR. Die Statuen auf dem Tor waren durch die Kämpfe in den letzten Kriegstagen so stark beschädigt, dass sie durch Kopien ersetzt werden mussten. Bei der Restaurierung arbeiteten übrigens beide Teile Berlins trotz der politisch äußerst gespannten Situation im "kalten Krieg" zusammen. 1958 wurde die Quadriga frisch restauriert wieder auf dem Tor platziert.

Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13.08.1961 wurde das Tor zum Symbol der Trennung der Stadt, denn das Gebäude befand sich direkt im Sperrgebiet an der "Sektorengrenze". Schließlich durften sich nur die DDR Grenztruppen im Schatten des Tores aufhalten.

Nach dem Fall der Mauer wurde das Tor unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen am 22.12.1989 feierlich wieder eröffnet. Allerdings brachen in der folgenden Silvesternacht 89/90 alle Dämme. Es wurde so wild gefeiert, dass das Brandenburger Tor und Quadriga erneut eine umfangreiche Auffrischung erfahren mussten. Nach 22 Monaten aufwändiger Restaurierungsarbeiten wurde am 3.10.2002, dem Tag der Deutschen Einheit, das Brandenburger Tor feierlich enthüllt.

Heute ist das Tor wieder eine Flaniermeile für Fußgänger. Nach dem Entscheid des Berliner Senats vom 22.10.2002 bleibt das Brandenburger Tor für den gesamten Autoverkehr, auch für Busse und Taxen, gesperrt. Übrigens: Jeder trägt das Brandenburger Tor mit sich herum: in der Geldbörse. Denn auf der Rückseite der deutschen 10, 20 und 50 Cent-Münzen ist das Tor als Symbol der Teilung und Einheit abgebildet.

 

 

 

 

 

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