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SANSSOUCI


    Refugium auf dem Weinberg

 

Der Park Sanssouci war ursprünglich nur ein Terrassengarten, den Friedrich der Große im Jahre 1744 zur Aufzucht von Pflaumen, Feigen und Wein auf einem Berg vor den Toren Potsdams anlegen ließ. Doch wegen der außerordentlich schönen Aussicht ließ der König schon ein Jahr später ein Lustschloss oberhalb der Terrassen erbauen.

In den folgenden Jahren entstanden, angepasst an die Hügellandschaft, weitere Schlossgebäude, während die Hänge für Zier- und Gemüsegärten genutzt wurden. Auf einer Erhebung nördlich des Schlosses wurden künstliche Ruinenteile zu einer Antiken-Staffage gruppiert, die gleichzeitig ein Wasserbecken verdeckte. Daraus sollten die Fontänen im Park gespeist werden. An seinen Fontänensystem konnte sich der König aber nur ein einziges Mal erfreuen. Die Wasserspiele konnten erst mit dem Bau des Dampfmaschinenhauses im 19. Jahrhundert richtig in Gang gesetzt werden. Unter den Nachfolgern Friedrichs des Großen wurde der nun aus der Mode gekommene Barockgarten im Stil eines Landschaftsparks umgestaltet und von Friedrich Wilhelm IV. um Anlagen erweitert, die seiner Italien-Sehnsucht Ausdruck verliehen.

Schloss Sanssouci war die Sommerresidenz Friedrichs des Großen. Es wurde in der damaligen Rekordzeit von nur zwei Jahren 1745-1747 von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff nach den Vorstellungen des Königs als Lustschloss auf dem Weinberg errichtet. In diesem Sommersitz abseits der Residenz wollte der König sein Privatleben über die repräsentativen Pflichten stellen. So enthält Sanssouci die für ein Königsschloss nur äußerst geringe Anzahl von zwölf Zimmern. Für den noch jungen König Friedrich den Großen sollte Schloss Sanssouci, wie der Name "Ohne Sorge" schon ausdrückt, vor allem der Muse dienen. Hier wollte sich der König in den Sommermonaten mit Philosophie, Musik und Literatur befassen und seine Gäste in privatem Rahmen empfangen.

Sanssouci ist kein Königsschloss im Sinn. Tritt noch in Versailles der repräsentative Aspekt deutlich hervor, fällt in Sanssouci dagegen die intime und individuelle Gestaltung auf. Villenartig liegt das Schloss auf einem Hügel, dem sogenannten "wüsten Berg".
Die eingeschossige, ca. 152 m lange Anlage steht nicht auf einem Sockel, ist nicht unterkellert und wirkt daher sehr flach und mit dem Gartenbereich eng verbunden. Genau so hatte sich der Bauherr König Friedrich II. seinen Wohnsitz vorgestellt. Die Geschichte von Sanssouci beginnt mit einem Weinberg, den der König genau an dieser Stelle anlegen ließ.

Der Südhang des Berges wurde 1744 in sechs gebogene Terrassen unterteilt, die durch abgeschrägte Stützmauern gehalten wurden. Auf den Terrassen ließ Friedrich edle Rebsorten anpflanzen und mit Hilfe von Glasfenstern die Sonnenwärme intensivieren. In der Mitte der Terrassen führt eine steinerne Freitreppe nach oben auf ein Plateau, das einen herrlichen Weitblick freigab.

Hier, in seinem Lieblingsschloss, verbrachte der König die Zeit von April bis Oktober. Gleichzeitig hatte er das Potsdamer Stadtschloss ausbauen lassen und nutzte dieses als Winterresidenz. Der Bau von Sanssouci geht weitgehend auf die eigenen Pläne Friedrichs des Großen zurück. Er suchte ein Refugium, in dem er sich den Künsten und der Philosophie widmen konnte. Auch an seine letzte Ruhestätte hatte Friedrich gedacht. Dem Fenster seiner Studierstube gegenüber ließ er für sich eine Gruft errichten. Dort soll er die denkwürdigen Worte gesprochen haben: "Quand je serais l, je serais sans souci." Daher der Name also.

Sanssouci bestand nicht nur aus dem zweiflügligen Hauptbau mit der Lichtkuppel im Mitteltrakt. Unmittelbar dahinter hatte Friedrich eine Kolonnade von 48 Paar gekuppelten korinthischen Säulen bauen lassen, die in zwei Reihen um einen großen Halbkreis standen.


Hervorzuheben sind auch die Skulpturen auf der Gartenseite. 36 Figuren in Überlebensgröße - zwischen den Fenstern je zwei - tragen das Gesims des Schlosses. Die Fassadengestaltung von Sanssouci spiegelt den Übergang vom Barock zum Klassizismus deutlich wider. Während die Vorderfront zum Garten hin ganz in verspielten Rokoko-Formen gehalten ist, tritt die Rückseite mit ihren Kolonnaden in strenger, klassizistischer Form in Erscheinung.

König Friedrich II. versammelte große europäische Geister um seinen Tisch, darunter Goethe, Voltaire und Bach. Er pflegte die Musik genauso wie hochkarätige Gespräche. Die Gesellschaft von Frauen mied der König. Seine eigene Gattin wohnte weit entfernt und sah ihren Gemahl nur selten. Trotz langjähriger Freundschaften wurde der König im Alter ein einsamer Mann. Viele seiner engsten Vertrauten enttäuschten ihn letztlich, sodass er immer bitterer wurde. Er starb - kinderlos - im Jahr 1786 und hinterließ den Thron und sein Sanssouci seinem Neffen Friedrich Wilhelm II., der wie seine Nachfolger Sanssouci zu einem seiner Wohnsitze machte. Der Wunsch Friedrichs des Großen, neben seinen Hunden in der Gruft auf Sanssouci bestattet zu werden, ging erst 205 Jahre nach seinem Tod in Erfüllung. Am 17. August 1991 überführte man seine sterblichen Überreste von der Stammburg der Hohenzollern bei Hechingen nach Sanssouci und setzte sie dort bei.

 


 

 

 

 

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