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ULMER MÜNSTER


    Im Namen der Steine

 

"Das Ulmer Münster ist einer der kühnsten Baugedanken des Mittelalters", meinte ein Chronist. Wer einmal auf dem Münsterplatz stand und zu dem höchsten Kirchturm der Welt emporblickte, kann diesem Satz nur zustimmen.

Ulm an der Donau war im Mittelalter durch seine verkehrsgünstige Lage bedeutende Handelsstadt und wichtiges Wirtschaftszentrum in Süddeutschland. Die Bürger von Ulm waren stolz auf ihre blühende Stadt und auch sehr selbstbewusst: Sie beschlossen im 14. Jahrhundert, eine riesengroße Kirche zu bauen - fast so groß wie der Kölner Dom. Doch diese Kirche, das ‚Ulmer Münster‘, sollte von den Bürgern erbaut werden - und nicht von einem Bischof, wie die meisten großen Kirchen damals.

Das Ulmer Münster hat drei Türme: Den Hauptturm an der West-Seite der Kirche und die beiden Osttürme. Die Osttürme sind jeweils 86 Meter hoch. Das bedeutet: sie sind schon höher als die meisten Kirchtürme in Deutschland. Trotzdem sind diese beiden Türme „Zwerge“ im Vergleich mit dem Hauptturm: Der ist genau 161,53 Meter hoch. Auf der ganzen Welt gibt es keinen höheren Kirchturm!
Die Pläne für diesen Turm stammen aus der Zeit um 1490. Aber erst 1890 wurde der Turm vollendet. Zur Höhe des alten Planes (156 Meter waren geplant) fügten die Baumeister noch gut 5 Meter hinzu. Grund: 1880 wurde der Kölner Dom vollendet, dessen Türme 156 Meter hoch sind. (Damals war der Kölner Dom sogar das höchste Bauwerk der Welt!) Den höchsten Kirchturm wollten aber die Ulmer haben - und das ist ihnen auch gelungen!

Wer vor der Kirche auf dem Münsterplatz steht und an dem Turm hinaufschaut, ist überwältigt von diesem Bauwerk. Man kann sich heute kaum vorstellen, dass so etwas ohne moderne Baumaschinen, ohne Computerplanung, ohne Betonkonstruktionen und ohne Motorkräne entstehen konnte. Über 50.000 Tonnen wiegen die Steine des Turmes, das bedeutet, dass auf jedem m² des Turm-Fundaments fast 100 Tonnen Gewicht lasten.

In 143 Metern Höhe ist ein Turmkranz rund um die Spitze. Von hier aus hat man einen wunderbaren Rundblick - bei klarer Sicht manchmal bis zu den Alpen. Doch vor dem Genuss dieser Aussicht steht erst einmal der Schweiß: Man muss 768 Stufen bis dort oben hinaufsteigen. Das lohnt sich - aber nur an schönen Tagen, denn an trüben, nebligen Tagen verschwindet die Spitze des Münsterturmes manchmal in den Wolken.
Aber nicht nur der Westturm ist riesig, sondern die ganze Kirche hat gewaltige Ausmaße: Sie ist 123 Meter lang, 48 Meter breit und im Hauptschiff 42 Meter hoch.

An vielen Stellen des Ulmer Münsters sind bedeutende Kunstwerke zu bewundern: Außen an den Eingangsportalen und vor allem im Innern der Kirche; es sind Kunstwerke aus der Zeit vom späten 14. Jahrhundert bis zum frühen 17. Jahrhundert: Steinfiguren, Holzschnitzerei, ein großes Fresko (Wandgemälde) über dem Chorbogen und viele gut erhaltene Farbglas-Fenster.
Besonders bekannt sind das Chorgestühl des Ulmer Münsters mit herrlichen Schnitzarbeiten, das 26 Meter hohe Sakramentshaus und das Portal (= Eingang) am Fuß des Hauptturms.

Ursprünglich waren in der Kirche noch viel mehr Kunstwerke zu sehen, doch nach Einführung der Reformation in Ulm (1530) wurde ein großer Teil dieser Kunstwerke wieder entfernt. Grund: Manche strengen Anführer der Reformation sagten: „Bilder und Heiligenfiguren können uns Menschen nicht retten, sie lenken nur ab. Deshalb sollen sie aus den Kirchen verschwinden. Nur eines soll in der Kirche sein: Gottes Wort.“
Damals waren etwa 60 Altäre im Ulmer Münster. Die meisten von ihnen sind verschwunden: Manche wurden verschenkt an kleinere Kirchen in der Umgebung, andere wurden ihren Stiftern zurückgegeben. Zum Glück hat der Rat der Stadt Ulm einen Teil der Kunstwerke im Münster geschützt vor diesem ‚Bildersturm‘, so dass sie bis heute erhalten sind.

Als die Bürger von Ulm beschlossen, das Münster zu bauen, hatte die Stadt etwa 12.000 Einwohner. Sie planten eine Kirche die mehr Menschen fassen konnte, als die Stadt damals Bürger hatte.
1377 war die feierliche Grundsteinlegung - 28 Jahre später war der erste Bauabschnitt beendet und das Münster wurde geweiht. Das heißt: Seit Juli 1405 konnten dort Gottesdienste stattfinden. Doch die Kirche blieb noch über hundert Jahre lang eine große ‚Baustelle‘: Erst 1471 wurde das Gewölbe im Mittelschiff der Kirche fertiggestellt, es folgte bis 1494 der Ausbau des Hauptturmes bis auf 70 Meter Höhe.
Dabei wäre ein Teil des Münsters beinahe eingestürzt, weil die Statik des Turmfußes falsch berechnet war. Nur durch große Einbau- und Umbaumaßnahmen konnte die Kirche gerettet werden.
1543 wurden die Bauarbeiten am Münster beendet. Für die nächsten 300 Jahre sah das Münster aus wie auf dem Stich aus dem 17. Jahrhundert:

Der Hauptturm war 70 Meter hoch, die beiden Osttürme wurden nicht ausgebaut. Dann aber, von 1844 bis 1890 erfolgte ein letzter großer Bauabschnitt, der dem Münster seine heutige Gestalt gab. Am 31. Mai 1890 wurde der Schluss-Stein gesetzt und der gesamte Bau vollendet.  Die Ulmer Bürger, die den Bau des Münsters beschlossen, waren mutige und weitsichtige Menschen. Sie wussten: „Keiner von uns wird die Vollendung dieses großen Bauwerks erleben, denn der Bau wird länger dauern als ein Menschenleben.“ Trotzdem haben sie mit dem Bau angefangen in der Hoffnung, dass ihre Kinder oder ihre Enkel oder ihre Ur-Enkel einmal dieses Gotteshaus vollenden würden.


 

 

 

 

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