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DEUTSCHLANDS FLÜSSE


    Die Lebensader Fluss

 

Das Schöne ist oft so nah. So zum Beispiel die Lebensader Fluss. Die meisten großen Flüsse Deutschlands liegen im Westen des Landes. Der wichtigste ist der Rhein, der streckenweise die Grenze zur Schweiz und zu Frankreich bildet. Zu den Nebenflüssen des Rheins im westlichen Deutschland gehören Lahn, Lippe, Main, Mosel, Neckar und Ruhr. Andere wichtige Flüsse sind die Elbe, die von der tschechischen Grenze im Südosten nach Norden in die Nordsee fließt, und die Donau, die quer durch Süddeutschland nach Österreich fließt. Im Osten bildet die Oder zusammen mit der kleineren Neiße den größten Teil der Grenze Deutschlands zu Polen.

 

Rhein | Neckar | Main | Mosel | Sieg | Wupper | Ruhr |

Emscher | LippeEms | Weser | Werra | Fulda | Elbe |

Havel | Spree | Oder | Donau | Isar

 

 

Der Rhein
Der Rhein (im Altertum Rhenus) ist einer der Hauptflüsse Europas. Er fließt durch die Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Frankreich, Deutschland und die Niederlande (bzw. an ihren Grenzen entlang). Er ist der längste Fluss Deutschlands.

Bei Mainz mündet der Main in der Rhein; kurz strömt er nun nach Westen und dreht anschließend bei Bingen nach Nordwesten. Von Bingen bis Bonn heißt er Mittelrhein. Hier begrenzt er den Hunsrück im Westen und den Taunus im Osten. Er bildet ein malerisches Engtal mit zahlreichen Burgen und Weinbergen (weltberühmt: die von Heine besungene Loreley bei Sankt Goar). Bei Koblenz nimmt er die von Südwesten kommende Mosel auf; kurz zuvor die von Nordosten einmündende Lahn. Bis etwa Bonn trennt er die Eifel vom Westerwald.

Ab Bonn bis zur Mündung heißt er Niederrhein. Hier passiert er bedeutende Städte wie Köln, Düsseldorf oder Duisburg (in Duisburg-Ruhrort befindet sich der größte Binnenhafen Mitteleuropas!). Hinter Bonn liegt rechtsrheinisch das Bergische Land (mit dem anschließenden Sauerland). Ostseitig nimmt er nun die Sieg, die Wupper, Ruhr und Lippe auf. Bei Emmerich überquert er die Grenze zu den Niederlanden. 

Nirgends sonst in Europa wohnen und leben so viele Menschen an und mit dem Strom wie am Rhein. Rund 1.320 Kilometer zieht sich das blaue Band von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee durch Europa, ist zugleich Schifffahrtsroute und Trinkwasserreservoir, touristisches Ziel und Wirtschaftsader und muss neben den Abwässern seiner Millionen Anlieger auch die Abwässer und Abwärme der Chemie-Riesen und -Zwerge an seinen Ufern verkraften. Im rund 185.000 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des Rheins leben etwa 50 Millionen Menschen, davon 34 Millionen in Deutschland. Die 865 Kilometer, welche er Deutschland durchfließt, machen ihn zum längsten Fluss des Landes. Römerkähne, Holzflöße und Dampfschiffe hat er ebenso gesehen wie moderne Containerschiffe. Vor rund 200 Jahren als romantisches Reiseziel entdeckt, ist er heute zwischen Bingen und Koblenz Teil einer „Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit“, was ihm den UNESCO-Titel „Weltkulturerbe der Menschheit“ bescherte.

Aus dem reich mäandrierenden Strom mit weitläufigen Auenlandschaften, mit Prall- und Gleithängen, Sand- und Kiesbänken – so beschrieb einst ein Zeitgenosse Goethes den Oberlauf zwischen Basel und Bingen – ist ein befestigter Kanal geworden. Der rigorose Ausbau zur Wasserstraße, der ihm seine Vielfalt und zugleich viel von seiner Kraft und Faszination geraubt hat, besiegelte das Ende des Urstromlandes bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Zeitgleich begannen die Städte, ihren Unrat über die Kanalisation zu entsorgen: das Abwasser wurde ungeklärt und ungeniert in den Rhein geleitet. Zugleich belasteten Industriebetriebe das Wasser mit Salzen, Schwermetallen und organischen Stoffen, aus den anliegenden Feldern sickerten Pflanzenschutzmittel sowie Stickstoff und Phosphor in den Strom. Ein kurzes Aufatmen nach dem Zweiten Weltkrieg – viele Industriebetriebe waren zerstört – konnte die Gnadenlosigkeit des einsetzenden Wirtschaftswunders nicht bremsen: Schaumberge hinter den Staustufen machten die Katastrophe für jedermann sichtbar, der Rhein verkam zur Kloake – darüber halfen auch Romantiker oder „Das Rheingold" nicht hinweg!.

Kaum noch 30 Kleintierarten lebten in den 60er und frühen 70er Jahren im Fluss, selbst für Überlebenskünstler war der knappe Sauerstoffgehalt im Wasser unerträglich. Am 1. November 1986 trieben unzählige Fische mit dem Bauch nach oben: über 1.000 Tonnen Chemikalien gingen in Lagerhalle 156 des Basler Konzerns in Flammen auf, das Sandoz-Desaster führte zu einem Fischsterben in einem bis dahin unbekannten Ausmaß. Langfristig hatten der Unfall und die in der Öffentlichkeit ausgelösten Proteste jedoch positive Nachwirkungen: die Politiker wurden wachgerüttelt, die 119 Rheinwasserwerke zwischen der Schweiz und den Niederlanden drängten darauf, den Fluss wirkungsvoller zu schützen und die Wasserqualität zu verbessern.

Bereits ein Jahr nach dem Supergau unterzeichneten die Rhein-Minister das „Aktionsprogramm Rhein“, mit dem ehrgeizigen Ziel, den Lachs als Bannerträger des Umweltprogramms bis zur Jahrtausendwende wieder anzusiedeln. Hundert Jahre zuvor noch hatten die Rheinfischer 250.000 Exemplare des sehr anspruchsvollen Wanderfisches gefangen, der bis dato als „Arme-Leute-Essen“ galt. 1958 wurden die letzten Lachse gesichtet. Seither ist viel Wasser den Rhein hinunter geflossen – aber nicht ungeklärt! Effiziente mechanisch-biologische Kläranlagen sowie hohe Investitionen der Industriebetriebe in die Abwasserreinigung haben aus dem schwer kranken Strom einen Rekonvaleszenten werden lassen. Heute gilt der Rhein als Paradebeispiel einer gelungenen Sanierung.

Beinahe alle 45 Fischarten, die sich vor 200 Jahren im Rhein tummelten, sind zurückgekehrt – wenn auch nicht in einen optimalen, so aber einen erträglichen Lebensraum. Über 350 wirbellose, darunter auch seltene Tierarten, leben heute im Rhein.

 

Hafen

Flussaufwärts


  

 

 

 

 

 

 

 
Der Neckar
Rechter Nebenfluss des Rheins im Südwesten Deutschlands, Länge: 367 Kilometer.

Der Neckar entspringt auf der Baar bei Villingen-Schwenningen im Schwarzwald. Gewundener Lauf, vorbei an Städten wie Stuttgart und Heidelberg, bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim. Zahlreiche Weinberge und Schlösser säumen den Lauf.

Der Neckar stellt nicht nur eine wichtige Lebens-, Wirtschafts- und Erlebnisachse dar, sondern ist ein einmaliges Bindeglied von Natur und Kultur, von Kunst und Geschichte, von Ökologie und Ökonomie

Wie an einer Perlenschnur reihen sich entlang des Neckars eine international bedeutsame Kulturinstitution an die andere. Der Fluss ist einzigartiges Beispiel für das Spannungsfeld Natur und Technik. Trotz zahlreicher Ballungszentren hat sich entlang des Neckars eine einmalige Kulturlandschaft bewahrt. Eines der Herzstücke eines Weltkultur- und -naturerbes sind die faszinierenden Weinbergterrassen mit ihren landschaftsprägenden Trockenmauern, welche im Gesamtensemble eine herausragende kulturelle Meisterleistung der Baukunst der einfachen Bevölkerung darstellen.

Hinzu kommt die Aneinanderreihung historische und kulturelle höchst bedeutender Begebenheiten. Der Neckar durchfließt mit einer Länge von 367 Kilometer rund 230 Millionen Jahre Erdgeschichte und verbindet die unterschiedlichsten Landschaftsformen. Ebenso reihen sich alemannische und fränkische Siedlungsplätze bis zurück in die Altsteinzeit, zahlreiche mittelalterliche Burgen sowie Schlösser aus der Zeit der Renaissance, des Barock und des Rokoko bis zur Neoklassik entlang des Flusses.

Bedeutende Literaten wie Friedrich Hölderlin (1770 in Lauffen am Neckar geboren), Mark Twain (Neckarreise 1879), Friedrich von Schiller (1759 in Marbach am Neckar geboren), der Philosoph Hegel (1770 in Stuttgart geboren) wirkten hier ebenso wie Eduard Mörike. Am Neckar wird der Geistesschatz vieler deutscher Dichter und Denker aufbewahrt (Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar, z.B. Kafka, Hesse) und am Neckar treffen sich heute noch immer die Philosophen und Wissenschaftler (Universitäten Tübingen, Heidelberg, Hohenheim und anderer sowie das Marbacher Literaturarchiv und Schiller-Nationalmuseum). Hier wurde und wird Industriegeschichte geschrieben. Beispiele dafür sind das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim sowie das Technik-Museum in Mannheim.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Der Main
Rechter Nebenfluss des Rheins, Länge: 524 Kilometer.

Der Main ist eine durch Schleusen gezähmte und kanalisierte Schifffahrtsstraße. Der Fluss ist Teil des Rhein-Main-Donau-Kanals und des Rhein-Main-Gebietes, einem der bedeutendsten Wirtschaftszentren Deutschlands. An seinen Ufern wurde und wird Industriegeschichte geschrieben. Vom Mittelalter bis in unsere Gegenwart hinein hat sie faszinierende Spuren hinterlassen.

Dieser rechte Nebenfluss des Rheins entsteht westlich von Kulmbach aus Weißem Main - der aus dem Fichtelgebirge kommt - und Rotem Main, aus der Fränkischen Schweiz. Bei Bamberg finden die beiden Flussläufe zusammen und fließen dann als Main auf Mainz zu, wo der Main vom Rhein aufgenommen wird. Bis es soweit ist, fließt der Main, 524 km lang, durch Mainfranken-Unterfranken. Die Städte Schweinfurt, Kitzingen, Würzburg, Aschaffenburg, Frankfurt liegen am Main und sind durch den Fluss geprägt.

Es ist lange her, dass der Main ein wilder, ungebärdiger Fluss war. Früher schleppten sich die Schiffe wegen der starken Gegenströmung nur mühevoll stromaufwärts. Nun sorgen viele Staustufen für einen reibungslosen Verkehr. Heute ist der Main eine Großschifffahrtsstraße. Die Schleusen sind Monumente des Industriezeitalters und seiner Anforderungen an einen gewaltig gesteigertem Güterverkehr.

Seit 1883 wurde der Untermain von der Mündung bis Frankfurt ausgebaut. Dann wurde das industriereiche Offenbach durch eine Staustufe an den neuen Verkehrsweg angebunden. Die rasante Wirtschaftsentwicklung im Rhein-Main-Gebiet war der Anlaß, die Kanalisierung fortzuführen, zunächst bis Aschaffenburg. Heute erstreckt sich die Staustrecke bis über Bamberg hinaus.

Durch die Eröffnung des Rhein-Main-Donaukanals erlebte die Handelsschifffahrt auf dem Main eine Renaissance. Russische Lastkähne und Schiffe aus anderen, an die Donau grenzenden Ländern, sorgen für ein interessantes Leben auf dem Fluss. Heutzutage wird die Mainschifffahrt immer mehr vom Tourismus genutzt. Die Vorstellung, auf Wasserwegen von Holland bis ans Schwarze Meer zu gelangen, übt einen ungeahnten Reiz aus.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Mosel
Linker Nebenfluss des Rheins, 550 Kilometer lang.

Es gibt viele Betrachtungsweisen zur Mosel, einem der klassischen Reiseziele in Deutschland. Und fast alle haben ihre gewisse Berechtigung. Die große Zahl der Burgen und Burgruinen im Bereich der Untermosel, die mittelalterliche Stadtanlage von Bernkastel, die kurfürstlichen Schlösser in Koblenz und Trier und, natürlich, die berühmten Baudenkmäler aus römischer Zeit in Trier und Neumagen bilden ein historisches Kapital, das sich touristisch nutzen läßt. Der gewundene Lauf des Flusses weckt Entdeckerfreude, macht neugierig, was hinter der nächsten Biegung wartet.

Die Mosel ist der größte linke Nebenfluss des Rheins. Von ihren 545 Kilometern Gesamtlänge entfallen 242 Kilometer auf Deutschland, genauer auf Rheinland-Pfalz und das Saarland. Deutschland erreicht der Fluss hinter Apach, von wo aus er bis Remich die luxemburgisch-saarländische Grenze bildet. Von dort bis Wasserbillig trennt er Luxemburg und Rheinland-Pfalz.
Unterhalb Triers bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz durchbricht die Mosel, in teiefem Bett und recht verschlungen, das Rheinische Schiefergebirge und schneidet dabei Eifel und Hunsrück. Dieser Flussabschnitt ist der landschaftlich reizvollste und zugleich ein Zentrum hoher Winzerkunst.

Vor ungefähr 250.000 Jahren fräste sich die Mosel in mehr oder minder engen Bögen durch das Schiefergebirge. An den Außenkurven nagte das Wasser das Gestein weg und schuf so die steilen Prallhänge. In den Innenseiten der Kurven lagerten sich Geröll und Sand ab und bildeten die weicheren Gleithänge. Ein Blick über das Moseltal zeigt, dass an den Nordseiten kein Wein wächst. Nur die südlich ausgerichteten Prall- und Gleithänge bieten ideale Voraussetzungen für das Gedeihen eines edlen Tropfens. Die Böden der manchmal nur wenige Quadratmeter großen Weinbauflächen an der Mosel bestehen größtenteils aus Devonschiefer (schwarzgrau bis blau) und weichem Tonschiefer (gelbbräunlich), zum Teil auch aus verwittertem Vulkangestein und Buntsandstein (rötlich). Die Bodenstruktur bestimmt den Charakter des Weines, das Aroma, die Gewürznote und die Dichte.

An der Obermosel gedeihen auf dem Muschelkalk vorzugsweise die Elblingreben, aber auch dieBurgundersorten Auxerois und Ruländer. An der Mittelmosel wächst in den Steillagen vor allem die Rieslingtraube, aber auch Weißburgunder, Grauburgunder und Kerner. In den Gleithanglagen findet man dann noch Spätburgunder und Trollinger, die hier früher stärker vertreten waren. An der Terrassenmosel, wie die untere Mosel auch genannt wird, liegen die Terrois großer Rieslinge. Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus gilt als großer Förderer der Rieslingrebe. 1787 wollte er entlang der Mosel zur Qualitätsverbesserung des heimischen Weinbaus alte Sorten durch die neue Rebe ersetzen lassen. Das Vorhaben scheiterte wegen der Besetzung durch die Franzosen. Erst nach 1830 wurde der Riesling zur dominierenden Rebsorte und erreichte in den 1920er Jahren den höchsten Anteil mit rund 90 Prozent der gesamten Rebfläche.

An Wochenenden und in der Hauptsaison ist an vielen Orten eine laute Fröhlichkeit anzutreffen. Wer Ruhe sucht, sollte die ausgetretenen Pfade verlassen. Manchmal reicht auch ein Spaziergang an einem frühen Sommersonntagmorgen, wenn alle noch schlafen und die Sonne den Dunst vom Fluss vertreibt, um jene Atmosphäre zu spüren, die das Wasserband zwischen Hunsrück und Eifel berühmt gemacht haben.

 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Sieg
Rechter Nebenfluss des Rheins, 150 Kilometer lang.

Die Sieg entspringt bei Großenbach im Rothaargebirge und  mündet nördlich von Bonn in einer ausgedehnten natürlichen Auenlandschaft in den Rhein.

Die Sieg - ein Gewässer, das sich in der deutschen Flußlandschaft sehr viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt hat. Von der Quelle im Siegerland schlängelt sich die Sieg zwischen dem Bergischen Land und dem Westerwald rund 140 km entlang bis zur Mündung in den Rhein bei Niederkassel-Mondorf. Unterwegs laden waldreiche Höhenzüge und Täler zum Wandern und Radeln ein. Im Sommer bietet der Fluß den Wassersportlern ein interessantes Revier. Aber auch die beschaulichen Fachwerkdörfer, Kirchen, Burgen und Klöster bieten dem Besucher lohnende Ausflugsziele.

 Verschiedene Museen geben einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Siegtales. Zahlreiche jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie die Veranstaltung "Siegtal pur" - der Fahrrad-Erlebnistag 120 km autofreies Siegtal von Netphen bis Siegburg  - der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Siegburg, der Windecker Burgmarkt oder der Kunst- und Flohmarkt der Stadt Blankenberg runden das vielseitige Freizeitangebot entlang der Sieg ab.

 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Wupper
Rechter Nebenfluss des Rheins, 114 Kilometer lang.

Entspringt als Wipper im südwestlichen Sauerland, mündet unterhalb von Leverkusen in den Rhein.

Die Wupper ist der längste Fluss im Bergischen Land. Mit seinen hunderten Nebenbächen begründete der Fluss einmal den Reichtum der Region. Das Wasser der Wupper trieb die Räder von mehr als 100 Kotten an. In diesen Werkstätten wurde geschmiedet, gewebt, gefeilt und geschliffen. Entlang der Wupper führen heute verschiedene Wanderwege. Einer ist der Erlebnisweg Wupper. Die Dichterin Else Lasker-Schüler beschrieb die Wupper in den 1920er Jahren noch als den schwärzesten Fluss der Welt. Bis vor einigen Jahren galt er auch bei vielen Menschen als Kloake. Die Fabriken entlang des Ufers leiteten ihre Abwässer ungereinigt in den Fluss. Erst der Bau von Kläranlagen machte aus der Wupper wieder einen idyllischen Mittelgebirgsfluss.

Die Quelle bzw. das Quellgebiet der Wupper umfasst sage und schreibe 27 kleinere Quellen. Diese Quellen, die in einem unter Naturschutz stehenden Hochmoor zu Tage treten, liegen in der Nähe der Ortschaft Börlinghausen bei Marienheide. Hier heißt die Wupper noch Wipper und bei der Vereinigung der vielen Quell"chen" weist eine Tafel "Wupperquelle" auf diesen Beginn hin.

Hier beginnt der sogenannte "Oberlauf", oder die "obere Wupper". Viele Ortsnamen beinhalten den Namen "Wipper", wie Niederwipper, Holzwipper oder Wipperfürth. Übrigens ist dies nicht die einzige Wipper, sondern dieser Flussname kommt in Mitteleuropa einige Male vor. Die "Wupper" dagegen, wie der Fluss ab etwa Wipperfürth heißt, gibt es nur einmal. "Wipper" ist eine Ableitung vom altgermanischen "wippern" und heißt soviel wie "hüpfen, springen", weist also auf einen lebhaften Flusslauf hin.

Die Wupper erlebt von ihren vielen Quellen in Börlinghausen bis zur Mündung in Leverkusen die unterschiedlichsten Landschaftsformen und wird aufgrund der geologischen Verhältnisse auch mit quantitativ ganz unterschiedlichen Zuflüssen gespeist. Die Regenhöhen reichen von fast 1400 mm im Oberbergischen bis zu nur noch 750 mm in der rheinischen Tiefebene.

Auf ihrem Weg durchfließt die Wupper ausgedehnte Grünlandbereiche im Oberlauf, in denen das Gewässer und seine Ufer meist schwach strukturiert, und nur lokal verbaut sind. Nur im Bereich von Ortschaften und den Städten Wipperfürth und Hückeswagen finden sich verstärkt Verbaumaßnahmen und Uferprofilierungen. Talsperren wie die Wupper-Talsperre bei Radevormwald stellen immer einen erheblichen Eingriff in ein Gewässer dar. Auf der anderen Seite schützen sie die Menschen aber auch vor Hochwasser und garantieren einem Gewässer auch in Trockenzeiten einen ausreichenden Wasserstand.

Ab dem Beyenburger Stausee beginnt die sogenannte Untere Wupper. Bis hierhin fließt sie in devonischen Grauwacken, Sandsteinen und Quarziten und ihr Wasser ist weich und kalkarm. Die Zuflüsse in diesem Abschnitt bringen hartes, kalkhaltiges Wasser dazu. Vor dem Stadtgebiet von Wuppertal wird das Flusstal breit. Es hatte früher weite Wiesenflächen, die von etwa 1400 bis 1860 vom Bleichergewerbe genutzt wurden. Dann wurde die chemische Bleiche erfunden und die Wiesen wurden mit Industriebetrieben und Arbeiterwohnungen bebaut. Wir befinden uns im Herzen Wuppertals. Heute begleitet die Schwebebahn auf einer Strecke von etwa 13 km den Lauf der Wupper im Stadtgebiet.
Das Gewässer ist oberhalb des Stadtgebiets weitgehend unverbaut und naturnah. Im eigentlichen Stadtgebiet von Wuppertal dann wird die Wupper mehr oder weniger eingezwängt und durch hohe Ufermauern begrenzt. Durch starke Bebauung ist es nur an wenigen Stellen möglich, ihr ein wenig mehr Platz zu geben. Wenn sie die Stadt Wuppertal verlassen hat, durchfließt sie ein mehr oder weniger steiles Engtal und weist einen relativ naturnahen Charakter auf.

An der Südspitze Wuppertals wird die Wupper von der Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Müngstener Brücke überspannt, die mit 107 m immer noch die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands als Stahlgitterbrücke ist und als ein Wunderwerk der Technik galt. Die Müngstener Brücke verbindet die beiden Städte Solingen und Remscheid.

Unterhalb des Solinger Ortsteils Burg hat die Wupper ein breites Tal zur Verfügung, durch das sie je nach Wasserstand mehr oder weniger gemächlich fließt. An einigen Stellen wird ihre Kraft noch heute zur Energieerzeugung genutzt. Nachdem sie Leichlingen verlassen hat, fließt sie bei nur noch geringem Gefälle in mehreren Mäanderbogen schließlich dem Rhein zu. Zwischen Leichlingen und Leverkusen weitet sich das Tal der Wupper und bildet eine breite Aue. Vor ihrer Mündung in den Rhein unterhalb von Leverkusen-Opladen ist der Gewässerverlauf mehrfach verlegt und stark begradigt worden.

 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Ruhr
Rechter Nebenfluss des Rheins, 213 Kilometer lang.

Entspringt im Rothaargebirge am Rande der Winterberger Höhenfläche, mündet bei Duisburg in den Rhein. Ein überaus windungsreicher Fluß mit zahlreichen Stauseen, der ab Witten schiffbar ist. Die wichtigsten Nebenflüsse sind Hönne, Lenne und Möhne.

Wer zum ersten Mal an die Quelle der Ruhr kommt, kann es kaum glauben, dass dieses kleine Rinnsal, das aus einem schmalen Rohr herauströpfelt, die Ruhrquelle ist und zugleich zum Namensgeber für das größte Industriegebiet Deutschlands, dem Ruhrgebiet wurde. Sie ist es wirklich, denn mehrere Schilder weisen den Weg zu ihr. Um hier seinen Durst zu stillen, muss man einige Sekunden warten, bis sich der Becher gefüllt hat. Während dieser Zeit bliebe die Ruhr stehen, würde sie nicht aus zahlreichen Bächen und Nebenflüssen gespeist werden. Ehe aus diesem Rinnsal, das über eine aus Kalksandstein geformte Rinne im Sonnenlicht silbrig glänzend dahin eilt, ein Fluss wird, müssen viele Kilometer zurückgelegt werden. Denn schon nach wenigen Metern verschwindet sie im hohen Gras eines blühenden Wiesenhanges, bis sie unter einer kleinen Holzbrücke zum Vorschein kommt, um sich danach wieder den Blicken zu entziehen. Es ist schwierig, der Ruhr auf ihren ersten Kilometern zu folgen, denn sie schlängelt sich durch Wiesen und Gebüsch. Kein Weg begleitet sie. Nur hin und wieder überquert man sie auf einer Brücke. Wer es nicht weiß, überquert sie mehrmals ohne zu ahnen, dass das Bächlein da unten die Ruhr ist.

Die Ruhr entspringt im Hochsauerland auf dem Ruhrkopf, 674 Meter über NN, unweit von Winterberg und Brilon. Auf ihrem Weg bis zur Mündung legt sie eine Strecke von 219 km zurück, ehe sie bei Duisburg-Ruhrort in den Rhein mündet. Auf diesem Weg überwindet sie ein Gefälle von 657 Meter. Sie befördert im Mittel 80 Kubikmeter pro Sekunde. Das entspricht einer Wassermenge von 2.522 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Wahrlich, eine gewaltige Menge. Der Name Ruhr wird abgeleitet vom griechischen Verb fließen, und bedeutet soviel wie das "Fließende". Den gleichen etymologischen Ursprung dürften auch Rhein, Rhone, Rur (Roer) und Rubico haben. "Panta rhei", alles fließt, alles ist in Fluss, sagte 500 v. Chr. der griechische Philosoph Heraklit. Das kann man auch von der Ruhr in vollem Umfang behaupten, denn sie hat mit ihren Wassern unzählige Räder in Landwirtschaft und Industrie bewegt und gibt noch immer Millionen von Menschen das lebensnotwendige Element Wasser.

Die Ruhr hat in der Industriegeschichte des Ruhrgebietes eine bedeutende Rolle gespielt. Sie war für mehr als hundert Jahre der wichtigste Transportweg für Kohle, ehe sie diese Rolle an die Eisenbahn abgeben musste. Zuvor wurde die Kohle auf Pferdefuhrwerken über weite Strecken zu den meist industriellen Verbrauchern, im wesentlichen zu den Eisen- und Stahlerzeugern transportiert. Das war in den "schlechten" Jahreszeiten ein schwieriges Unterfangen. Denn bei den unbefestigten Straßen blieben die Fuhrwerke oftmals im Schlamm stecken. Die Versorgung mit Kohle stockte dann, was bei der Eisen- und Stahlerzeugung, einem kontinuierlichen Prozess, nicht hinnehmbar war.

Auf Betreiben des preußischen Königs Friedrich des Großen begann man in den Jahren 1776-1780 die Ruhr zwischen Langschede (bei Fröndenberg) und der Mündung schiffbar zu machen. Die Strecke zwischen Langschede und Witten wurde allerdings 1801 wegen zu geringen Frachtaufkommens wieder aufgegeben. Die Strecke zwischen Witten und Mülheim a. d. Ruhr, ab 1844 dann bis Duisburg-Ruhrort, womit der Anschluss an den Rhein erreicht wurde, hatte eine Länge von 74 km. Wegen des starken Gefälles von 54 m mussten zahlreiche Staustufen und 12 Schleusen gebaut werden. Trotz dieser Erschwernisse blieb die Ruhr die Schlagader des Kohlereviers. In dieser Zeit, zwischen 1800 und 1820 kam der Begriff "Ruhrgebiet" für das sich entwickelnde Industriegebiet auf.
 

 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Emscher
Rechter Nebenfluss des Rheins, 81 Kilometer lang.

Entspringt östlich von Dortmund, mündet bei Dinslaken in den Rhein. Weitgehend kanalisiert. Früher Dreckschleuder des Ruhrgebiets. Ein Schatzmeister des FC Schalke 04 ging 1931 in die Emscher, nachdem man ihn finanzieller Mauscheleien verdächtigt hatte.

Wohl kein zweites deutsches Gewässer ist der Industrielandschaft so verbunden, so unterworfen wie dieser Fluss, diese 77 Kilometer von Holzwickede nach Dinslaken, in deren Einzugsgebiet rund 2,4 Millionen Menschen leben. Wer im Ruhrgebiet wohnt, dem muss man die Emscher nicht beschreiben. Für die auswärtigen Besucher gibt es ein paar Erklärungen. Die Emscher war in früheren Jahrhunderten landschaftsprägend. Sie war ein kurzer Fluss mit wenig Gefälle, fast schottisch in ihrer Art (im schottischen Hochland gibt es heute noch Moorflüsschen, die sich mit der Emscher im Ursprung vergleichen lassen).
 
Die Emscher mäanderte durch das ganze heutige nördliche Ruhrgebiet, d.h., sie bildete viele lange Schleifen, floss mal nördlich, mal südlich und näherte sich ihrem westlich gelegenen Ziel, dem Rhein, nur langsam, so, als wollte sie eigentlich nie ankommen. Und die Emscher war für die an ihr gelegenen Burgen, Schlösser, Siedlungen und Gehöfte ein Fluss wie jeder andere. Sie brachte das Wasser, das lebensnotwendig war, zu den dort lebenden Menschen.

Man hat hat im Laufe der Zeit den Flusslauf begradigt, kanalisiert, ja selbst die Mündung verlegt. Der Fluss, in dem einst Forellen und Hechte schwammen, wurde zum "Köttelbecken" des Reviers. Auch darum ist die Emscher so einmalig: das Gegenbild zum romantisch verklärten Rhein.

Und doch ist auch die Emscher Spiegel von Träumen und Sehnsüchten. In einer Zeit, da sich die ganze Region zwischen Rhein und Ruhr - notgedrungen - nicht mehr nur über ihre industrielle Seite definieren kann und in der Fremdenverkehrswerbung etwa verstärkt auf den Freizeitwert setzt, tritt auch die Emscher wieder zu Tage, wird renaturiert, zum Zentrum einer neuen Landschaft zwischen Spaß und Kultur.

Die Emscher passiert den Westfalenpark. Sie fließt unweit der Schalker Arena in Gelsenkirchen vorbei - aber auch an Europas größtem Einkaufszentrum, dem "Centro" in Oberhausen. Die Emscher war gar Bestandteil der Bundesgartenschau und gibt einem internationalen Pilotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen den Namen: dem Emscher Park, der "Werkstatt für die Zukunft von Industrie-Regionen". Erstmalig in der Geschichte wird hier systematisch daran gearbeitet, eine von der Industrie verbrauchte Landschaft von 300 Quadratkilometern nach ökologischen und ästhetischen Kriterien neu zu gestalten.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts


 

 

 

 

 

 

 

 
Die Lippe
Rechter Nebenfluss des Rheins, 228 Kilometer lang.

Entspringt in Bad Lippspringe einer unterirdischen Quelle, mündet bei Wesel in den Rhein. Die flachen, weiten Lippeniederungen säumen zahlreiche Wasserschlösser. Am Unterlauf fließt die Lippe am Rande des Naturparks Hohe Mark entlang. Zwischen Hamm und Datteln steht die industrielle Nutzung des Flusses im Vordergrund.

 

Flussabwärts

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Flussaufwärts


 

 

 

 

 

 

 

 
Die Ems 
Die Ems (im Alterum Amisia), ein Fluss in Nordwestdeutschland, ist 371 Kilometer lang.

Sie entspringt im Teutoburger Wald bei Bielefeld, fließt nach Nordwesten und Norden durch Niedersachsen, dann östlich der Grenze zu den Niederlanden. Südöstlich vom Emden mündet sie in den Dollart an der Nordsee.

Die Ems selbst entspringt im Osten der Westfälischen Bucht in einer Höhe von nur 134 m über dem Meeresspiegel. Die zahlreichen Quellbäche der Ems befinden sich in der Senne, einem ausgedehnten Sandgebiet am Südwestrand des Teutoburger Waldes. Von dort fließt die Ems über insgesamt 371 Kilometer zunächst nach Westen und ab dem Münsterland Richtung Norden, ehe sie bei Emden in den Dollart mündet. Damit ist die Ems ein typischer Tieflandfluss Zentraleuropas. Sandige, lehmige und organische Böden prägen die Oberflächengewässer und das Grundwasser. Wie die meisten ihrer Nebengewässer, hat die Ems nur ein geringes Gefälle. Das Süßwasser der Ems und der Westerwoldschen Aa aus den Niederlanden mischt sich im Ems-Dollart mit dem Salzwasser der Nordsee.
 
Die Ems, der kleinste Strom Deutschland, durchfließt, nachdem sie das Quellgebiete in der Stukenbrocker Senne verlassen hat, zunächst die Sennelandschaft und dann die münsterländische Parklandschaft. Ihr Oberlauf, der bis kurz vor Warendorf reicht, wird auf beiden Seiten von kleinen Dünengruppen mit ihrer besonderen Flora und Fauna begleitet.

Prägend für das Oberemsland sind kleine Städte mit langer Tradition wie Rietberg sowie Wiedenbrück und Rheda, die heute eine Doppelstadt bilden. Als kleine Residenzstädte waren Rietberg und vor allem Rheda bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts stark von den Landesherren geprägt. Wiedenbrück war Sitz eines fürstbischöflichen Amtes, dessen barockes Verwaltungsgebäude heute von der Kreisverwaltung Gütersloh genutzt wird.

Neben den Residenzen waren es die Klöster, die die Landschaft und das Leben der Menschen über Jahrhunderte prägten. Vor allem sind die drei alten Klöster in Herzebrock, Clarholz und Marienfeld zu nennen, die untereinander als Landstände der Herrschaft Rheda eng verbunden waren. Die alten Klosterkirchen, die stattlichen Klostergebäude, die sie umgebenden Gärten und die Landschaft lassen bis heute das Wirken der Nonnen und Mönche erkennen.
 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Weser
Fluss im Nordwestdeutschland, 440 Kilometer lang.

Die Weser entsteht durch Zusammenfluss von Werra und Fulda bei Hannoversch Münden (Spruchweisheit: „Wo Werra sich und Fulda küssen, da müssen sie ihren Namen büssen.“). Sie fließt durch Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen. Sie mündet südöstlich von Bremerhaven in die Nordsee (großer Mündungstrichter).

Auf ihrem Weg zur Nordsee durchfließt die Weser ein Achtel der Fläche Deutschlands. Mit ihren Quell- und Nebenflüssen erreicht sie ein oberirdisches Einzugsgebiet von 45.800 km², welches sich über sieben Bundesländer verteilt.

Als Oberweser fließt sie im Oberen Wesertal bis zur Porta Westfalica durch das Weserbergland mit vielen Fichten-, Buchen- und Eichenwäldern. Von der Westfälischen Pforte fließt die Weser im Mittleren Wesertal bis Hoya und als Mittelweser bis Bremen-Hastedt durch Teile der Norddeutschen Tiefebene. Dieser Landschaftsraum ist vorwiegend durch landwirtschaftliche Strukturen, teilweise hohen Waldbestand, Heide, Moore und Altarme gekennzeichnet. Vom Hemelinger Weserwehr in Bremen-Hastedt fließt die Weser als Unterweser durch nördliche Teile der Norddeutschen Tiefebene bis zur Nordsee. Sie fließt hier durch Marschgebiete und Moore und ist von den Gezeiten beeinflusst. Die Uferbereiche sind vorwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Außenweser wird die Fortsetzung des in Südost-Nordwest-Richtung verlaufenden Mündungstrichters (Ästuar) der Weser im Wattenmeer der Nordsee genannt. Die Uferstrukturen gehen fließend ins Wattenmeer über und sind nur bei Niedrigwasser erkennbar. Die Außenweser durchschneidet den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Seit dem 5. Jahrhundert veränderte sich die Flusslandschaft unter dem Einfluss des Menschen rasch. Entwaldung und Bejagung verdrängten viele Tier- und Pflanzenarten. Später wurden für die Schifffahrt eine Fahrrinne ausgebaut, sowie Staustufen und Uferbefestigungen angelegt. Starke landwirtschaftliche Nutzung der Auengebiete, Salzbelastung durch den Kaliabbau in Thüringen und Hessen, strukturarme Ufer sowie diffuse Belastungen aus der Fläche beeinträchtigen das ökologische Gleichgewicht der Weser zusätzlich.

Besonders die Mittelweser, die sich mit etlichen Mäandern und breite Flussauen durch ein vielfältiges Artenreichtum auszeichnete, wurde zu einem traurigen, geradlinigen Strom gebändigt. Mittel- und Unterweser sind heute Bundeswasserstraßen mit ständigen Ausbauarbeiten zur Erhaltung der Schiffbarkeit. Die Oberweser wird für Freizeitsport und zur Fahrgastschifffahrt genutzt.

 

Flussabwärts

Hafen

Flussaufwärts


 

 

 

 

 

 

 

 
Die Werra
Hauptquellfluss der Weser, 293 Kilometer lang.

Entspringt südöstlich von Eisfeld im Thüringer Wald. Durchfließt das Thüringische Becken und die Osthessische Senke.

Umstritten ist seit langer Zeit der Ursprung der Werra im Oberland des Kreises Hildburghausen. Sowohl die Quelle der Saar als auch die der Sophienau werden abwechselnd als Werraquelle bezeichnet. Spätestens nach dem Zusammenfluß beider Bäche zwischen den Gemein-den Saargrund und Sachsenbrunn kann dieser Streit als beendet betrachtet werden, und die Werra nimmt nun ihren geordneten Lauf über 296 km bis sie sich in Hann.- Münden mit der Fulda zur Weser vereinigt. Berühmt berüchtigt war die Werra vor allem zu DDR-Zeiten als salzigster Fluß Deutschlands.

Bereits wenige Kilometer unterhalb Bad Salzungens erlosch durch die Abwässer der Kaliindustrie in Dorndorf und Merkers jegliches Süßwasserleben in der Werra. Durchschnittswerten von 11 000 mg/l in der Chlorid- Konzentration im Jahre 1988 standen am Pegel Gerstungen 1999 nur noch 2 000 mg/l gegenüber. Als einzige Fischarten kamen Aale und Forellen mit dieser enormen Salzlast zurecht. Mit dem Niedergang des Kalibergbaus und anderer Industrien in Thüringen nach 1990 sowie der schrittweisen Inbetriebnahme moderner Klärwerke vollzog sich das Wunder einer rasanten Wassergüteverbesserung mit langen Abschnitten der Wassergüteklasse II bzw. II - III.

In wenigen Jahren erfolgte eine Wiederbesiedlung mit der kompletten Süßwasserfauna und -flora. Wo vor wenigen Jahren noch dicke Salzschlammbänke das trostlose Bild der Werra bestimmten, tummelten sich bis ende der 90er Jahre wieder bis zu 25 Süßwasserfischarten. Bis auf wenige Ausnahmen schlängelt sich der Fluß in weiten Mäandern zwischen dem Thüringer Wald und der Rhön durch eine reizvolle Landschaft. Ab Meiningen öffnet sich das Tal zu einer weiten oft noch naturnahen Aue mit riesigen Überschwemmungsgebieten bei Hochwasser. Von Breitungen bis Merkers reihen sich 5 Naturschutzgebiete aneinander, um diese einmaligen Lebensräume in ihrem Bestand zu erhalten.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts


 

 

 

 

 

 

 

 
Die Fulda
Linker Quellfluss der Weser, 218 Kilometer lang.

Entspringt an der Wasserkuppe, mit 950 Metern die höchsten Erhebung in der Rhön. Wegen ihrer größtenteils kahlen Hänge ist der Berg von Segelfliegern geschätzt.

Die Fulda entspringt in der Rhön unterhalb der Wasserkuppe, mit 950 Metern über NN höchster Berg in Hessen. Die Fulda ist anfangs schnell und wird sehr bald größer, denn aus dem Bergbereich in Ost- und Mittelhessen eilen viele Bäche und kleinere Flüsse der Fulda zu. Die Fulda ist schon ab Kassel fast ein "Strom", jedenfalls war sie in früheren Zeiten eine wichtige "Schifffahrtsstraße der Hessischen Landgrafen" und zumindest mit so genannten Treidelkähnen bis Rotenburg und darüber hinaus, wie man heute noch an der alten Schleuse am Wehr neben dem dortigen landgräflichen Schloss sieht, wirtschaftlich zu nutzen.

Dass die "Beschiffung" allerdings nicht so optimal war, erkennt man auch daran, dass Landgraf Karl an der Weser in seinem nördlichsten Herrschaftsbereich einen neuen Hafen baute. "Carlshafen" so hieß seinerzeit sinnigerweise dieser Ort und Hafen, den "Carl" am Reißbrett planen und mit aus Frankreich im 17. Jahrhundert geflüchteten Hugenotten, also "evangelischen Glaubensflüchtlingen" besiedeln ließ. Heute ist Bad Karlshafen Kurort und hat als Hafen schon lange keine Bedeutung mehr.

Auch spricht gegen eine optimale Fuldaschifffahrt, dass Landgraf Karl zusätzlich den so genannten Karlskanal von Kassel quer durch das westliche Reinhardswald-Vorland bauen wollte. Der Bau wurde bald vermutlich auf Grund technischer und finanzieller Schwierigkeiten eingestellt. Von diesem seinerzeitigen Versuch sind heute noch Fragmente in der Landschaft erkennen.

Die Fulda und die Fuldaaue dienen heute den Kasselern als Naherholungsgebiet. Hierzu trägt die von den Landgraf Karl und seinen Nachfolgern geschaffene und mehrfach umgestaltete Parkanlage Karlsaue erheblich bei. Zahlreiche Besucher nutzen tagtäglich den ausgedehnten Park und während der documenta dient der Park als Ausstellungsfläche. Man sollte hierbei vor allem auch an die in der weitläufigen Karlsaue stehenden sehenswerten Objekte wie die Orangerie, die davor liegende Karlswiese, den Küchengraben, die Insel Siebenbergen, den Tempel auf der Schwaneninsel und viele andere denken.

Nachdem die Doppeltürme des Domes der Stadt Fulda zurückbleiben, durchfließt die Fulda nun meist grüne Wiesentäler und ihre nächsten Stationen sind Hünfeld, Bad Hersfeld, Bebra, Rotenburg, Alheim, Morschen, Malsfeld, Melsungen und Körle. Dann erreicht sie Guxhagen und unterquert kurz hinter dem Ort die Autobahn A7. Anschließend fließt sie an Guntershausen und Dittershausen vorbei unter der Autobahn A44 hindurch und passiert sodann Bergshausen, bevor sie schließlich die Stadt Kassel erreicht.

Nach nicht ganz 200 km - ab ihrer von Rhön-Segelfliegern umkreisten Quelle - erreicht die Fulda dann ca. 20 km weiter flussabwärts Hannoversch Münden, um nun gemeinsam mit der Werra in der Weser hinter Bremerhaven in die Nordsee einzufließen.

Vorher aber wird die Fulda, etwa in der Mitte der Fließstrecke Kassel - Hannoversch Münden, noch einmal "massivst um Ruhe gebeten". Hier wurde seinerzeit schon fast am Ende des 20. Jahrhunderts ein neues Stauwehr oder die so genannte Staustufe bei Wahnhausen errichtet. Das mit seiner Mächtigkeit zum einen die mehreren alten "Nadelwehre" ersetzt, aber auch einen schönen See geschaffen hat, auf dem sich nun so manche Wassersportart ausüben lässt.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts


 

 

 

 

 

 

 

 
Die Elbe
Die Elbe (tschechisch: Labe) ist mit 1.170 Kilometern einer der längsten Flüsse Mitteleuropas.

Die Quellflüsse der Elbe entspringen im Riesengebirge im Norden der Tschechischen Republik. Bei Melnik vereinigt sich die Elbe mit der Moldau, die die obere Elbe bis zum Zusammenfluss an Länge und Einzugsgebiet sowie Wasserführung übertrifft.

Ab Pirna ist die Elbe auf deutschem Gebiet. Dort durchbricht sie das Elbsandsteingebirge, tritt bei Riesa in die Nordeutsche Tiefebene ein, durchquert die Leipziger Tieflandsbucht und die Magdeburger Börde - einige der fruchtbarsten Gebiete in Deutschland.

Dann fließt sie durch die Altmark und die Lüneburger Heide. Bei Hamburg bildet die Elbe einen Mündungstrichter, der bei Cuxhaven eine Breite von 15 Kilometern erreicht.

Sie fließt durch schroffe Täler, vorbei an alten Burgen, malerischen Altstädten und Schlössern bis hin zum Hamburger Hafen und schließlich in die Nordsee: die Elbe. Als gut 1100 Kilometer langes blaues Band zieht sie sich quer durch Deutschland. Der Fluss entspringt im tschechischen Riesengebirge. Labe wird er hier genannt. Hinter Děčín fließt er dann nach Deutschland und heißt Elbe. Auf ihrem Weg passiert die Elbe nicht nur Städte wie Dresden, Magdeburg und Hamburg, sondern auch sehr unterschiedliche Landschaften.

Für den Ursprung des Flussnamens "Elbe" gibt es verschiedene Erklärungen. Eine häufig genannte ist die lateinische Bezeichnung des Flusses "albia", was so viel wie "helles Wasser" bedeutet; dies würde auch erklären, warum der Strom mit dem weiblichen Artikel "die Elbe" bezeichnet wird, denn der lateinische Begriff "albia" ist ebenfalls weiblich. Eher poetisch als sprachwissenschaftlich wahrscheinlich mutet dagegen die Erklärung an, in den weißen Flussnebeln um die Kiefern huschende Elfen (mittelhochdeutsch: alb) könnten dem Strom zu seinem Namen verholfen haben.
Der Fluss lässt sich geographisch in verschiedene Bereiche aufgliedern: Als Oberelbe bezeichnet man den eher von Gebirge geprägten Teil von der Quelle bis etwa Riesa im Regierungsbezirk Dresden. Die Mittelelbe dagegen ist ein Tieflandfluss. Sie reicht bis zum Stauwehr Geesthacht kurz vor Hamburg. Unterelbe nennt man den gezeitenabhängigen Teil des Stroms. Hier bildet die Elbe einen Mündungstrichter, einen so genannten Ästuar. Bei Flut dringt in dieses trichterförmige Delta im Mündungsbereich der Elbe Meerwasser ein und mischt sich mit dem Süßwasser des Flusses. Bei Ebbe fließt das Wasser dann zur Nordsee hin ab. Die Fortsetzung des Mündungstrichters im Wattenmeer schließlich wird als Außenelbe bezeichnet.

Insgesamt ist die Elbe von der Quelle bis zur Mündung 1094 Kilometer lang. Ihr Einzugsgebiet - also der Bereich, aus dem die Elbe über Nebenflüsse mit Wasser gespeist wird - erstreckt sich über eine Fläche von 148.268 Quadratkilometern und ist damit gut doppelt so groß wie das Bundesland Bayern. Nach Donau, Weichsel und Rhein ist die Elbe das viertgrößte Flusseinzugsgebiet Mitteleuropas. Dieses Gebiet liegt zu knapp zwei Dritteln in Deutschland, zu gut einem Drittel in der Tschechischen Republik. Randbereiche des Einzugsgebietes erstrecken sich bis nach Österreich und Polen. Insgesamt leben in dieser Region rund 25 Millionen Menschen; die größten Städte sind Berlin, Hamburg und Prag. Innerhalb von Deutschland liegen die zehn Bundesländer Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen im Einzugsgebiet der Elbe.

Die Elbe durchquert sehr unterschiedliche Landschaften. Nach dem Riesengebirge fließt sie durch das Elbsandsteingebirge, das im deutschen Teil auch als Sächsische Schweiz, im tschechischen als Böhmische Schweiz bekannt ist. Auf beiden Seiten der Grenze sind hier Nationalparks ausgewiesen, mit Sandsteinnadeln und bizarren Felsriffen, skurrilen Kiefern und urwüchsigen Buchenwäldern. Daran schließt sich die Mittelelbe mit dem Elbe-Mulde-Tiefland an, das sich bis kurz hinter Magdeburg erstreckt.

Der nächste größere Abschnitt bis kurz vor Hamburg wird als Elbtalniederung bezeichnet. Diese Gebiete um die Mittlere Elbe hat die UNESCO 1997 zum großen Teil als "Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe" in die Liste der schützenswerten Natur- und Kulturlandschaften aufgenommen. So finden sich beispielsweise im Dessauer Elbtal noch typische Auwälder, wie sie sonst in Mitteleuropa kaum noch vorkommen. Eine weitere Besonderheit entlang der Mittleren Elbe sind die sogenannten Qualmgewässer. Sie entstehen bei Hochwasser. Hierbei drückt sich Wasser durch den größtenteils sandigen Boden der Elbdeiche und tritt an der anderen Seite wieder aus. In diesem Qualmwasser leben vor allem Amphibien, die andernorts selten sind, wie zum Beispiel die Rotbauchunke oder der Moorfrosch.
Hinter Hamburg, in der Unteren Elbeniederung, findet man eine bereits merklich von der Nordsee geprägte Marschlandschaft. Der Boden hier ist sehr fruchtbar, und so wird dieser Bereich vor allem landwirtschaftlich genutzt.

Besonders gut erkunden lässt sich die abwechslungsreiche Landschaft entlang der Elbe vom Fahrrad aus. Auf einer Strecke von rund 1000 Kilometern begleitet die als Elberadweg ausgewiesene Fahrradstrecke das blaue Band des Flusses, mal auf eigens angelegten asphaltierten Radwegen, mal auf Nebenstraßen. Start der Tour, die sich auch gut in mehrere Einzeletappen untergliedern lässt, ist allerdings nicht die Elbquelle, sondern Prag. Erst an der Mündung der Moldau trifft der Radweg auf die Elbe, folgt ihr dann aber bis zur Nordsee-Mündung in Cuxhaven. Streckenweise gibt es sogar zwei Wegevarianten am rechten und am linken Elbufer entlang.

 
Flussabwärts Hafen

Flussaufwärts

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Die Havel
Rechter Nebenfluss der Elbe, 343 Kilometer lang.

Entspringt dem Middelsee in der Mecklenburgischen Seenplatte und mündet unterhalb von Havelburg in die Elbe. Ab Berlin verbreitert sich die bis Potsdam in südlicher, dann in westlicher Richtung fließende Havel zu den Havelseen und wendet sich dann nach Norden.

Die Havel strömt langsam von der Mecklenburgischen Seenplatte in gewundenem, von zahlreichen Seen unterbrochenem Lauf in das Havelland, um sich schließlich von der kraftvollen Elbe weiter in die Nordsee tragen zu lassen. Ihres natürlichen Flussbettes ist sie jedoch – zu Gunsten der Schifffahrt – längst beraubt, in ein enges Korsett aus Beton geschnürt durchzieht sie die Landschaft mitunter ungewollt schnell. In den Natur- und Landschaftsschutzgebieten entlang des blauen Stroms leben seltene Tier- und Pflanzenarten.

Als kleiner Wiesenfluss entspringt die Havel nahe des mecklenburgischen Ankershagen, östlich der Müritz. In unzähligen Windungen und einer Aneinanderreihung von Seen legt sie das Vierfache ihrer Luftlinienstrecke durch die Länder Mecklenburg, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zurück. Bis zu ihrer nur 80 km Luftlinie entfernten Mündung in die Elbe bestimmt der Flachlandfluss die Landschaft: Seenartige Erweiterungen, Schilfgürtel, Wälder, zeitweise überschwemmte Feuchtgebiete begleiten den Strom ebenso wie bedeutende Kulturdenkmäler, malerische Städte und Dörfer. Auf dem Netz aus Flussarmen und Seen um Brandenburg kann man dem Wassersport nach Lust und Laune frönen, wird der Segeltörn zum idyllischen Naturerlebnis. Hier wird geradelt, gewandert, geangelt, geschwommen – ganz nahe der pulsierenden Hauptstadt. In den Auen der Havel rufen Rotbauchunken, waten Störche, erfreuen sich Biber, Fischotter und Kraniche eines ungestörten, vielfältigen Lebensraums.

 
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Die Spree
Zufluss der Havel in Ostdeutschland, ca. 400 Kilometer lang.

Entspringt im Lausitzer Bergland nahe der tschechischen Grenze. Fließt in zahlreichen Windungen nach Nordwesten und mündet bei Spandau in die Havel. Die Spree bildet in der Niederlausitz - zusammen mit ihren Nebenfluss Malxe - den Spreewald, eine von vielen Flussarmen durchzogene sumpfige Niederung, die seit 1991 ein Biosphärenreservat ist. Berühmt auch für den Gurken- und Meerrettichanbau.

Die Spree entspringt im Lausitzer Bergland gleich drei Quellen und wird nach dem Verlassen des Berglands bei Bautzen zum typischen Flachlandfluss mit geringem Gefälle. Insgesamt überwindet sie von der Quelle bis zur Mündung rund 400 m Höhenunterschied. Ihr Einzugsgebiet ist 10.100 km2 groß und liegt in den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und in Berlin. Nach 382 km mündet die Spree schließlich bei Berlin-Spandau in die Havel und verbindet damit das Oberlausitzer Bergland über das Berliner Flussseengebiet mit dem Elbe-Havel-System. Dabei fließt sie bedingt durch die geringen Höhenunterschiede sehr langsam.

Vor allem der obere Lauf der Spree wurde in der Vergangenheit stark durch den Braunkohleabbau geprägt. Sie wurde vertieft und verbreitert, um die Wassermassen aufzunehmen, die aus den riesigen Gruben gepumpt wurden. Heute sind die Tagebaue stillgelegt – mit gravierendenn Folgen für den Wasserhaushalt der Spree: Das nun fehlende Wasser führt zu einer starken Verringerung der Fließgeschwindigkeit – der Spree geht buchstäblich das Wasser aus. Zwischen Cottbus und Berlin-Köpenick fließt sie nur noch mit 17 cm pro Sekunde, in Berlin sogar nur mit 9 cm pro Sekunde. An heißen Tagen fließt die Spree mitunter sogar rückwärts – mit verheerenden Folgen für den Sauerstoffgehalt und damit für viele Tier- und Pflanzenarten der Spree.

 

Flussabwärts

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Die Oder
Die Oder (polnisch, tschechisch Odra) ist ein Fluss im östlichen Mitteleuropa, 866 Kilometer lang.

Sie entspringt östlichen von Olmütz in der Tschechischen Republik, fließt dann in nordöstlicher Richtung nach Polen (vorbei an u.a. Oppeln und Breslau). Sie bildet dann, zusammen mit der Lausitzer Neiße, die deutsch-polnische Grenze („Oder-Neiße-Linie“). Bei Stettin mündet die Oder in das Stettiner Haff, eine Bucht der Ostsee.

Der berühmte Grenzfluss ist Heimat seltener Tiere. Im Niemandsland zwischen Polen und Deutschland entstand eine einzigartige Naturoase voller Leben. Wenn die Oder bei Ratzdorf die Neiße aufnimmt, hat sie schon über 700 Kilometer durch Tschechien und Polen hinter sich. Hier wird der Strom zur deutsch-polnischen Grenze: 1945 von den Alliierten im Potsdamer Abkommen festgelegt, endgültig anerkannt erst 1990 im Zwei-Plus-Vier-Vertrag.

45 Jahre lang war die Oder ein vergessener Fluss mitten in Europa. An ihren Ufern konnte sich die Natur ungestört entwickeln. Der Biber war mancherorts der einzige Landschaftsgestalter. Hier findet der große Nager viele Weiden und andere Weichhölzer, die er mit seinen kräftigen Zähnen in mundgerechte Stücke teilt. Für viele Tiere sind die neuen Wasserflächen, die er mit seinen Dämmen schafft, reiche Nahrungsgründe.

In den Auen nördlich von Frankfurt, der größten Stadt am Fluss, suchen ganze Scharen von Graureihern Nahrung. Die fischreichen Gewässer locken sie magisch an. Als Konkurrent der Fischer verhasst und verfolgt war der Graureiher in vielen Regionen vor gut 20 Jahren beinahe ausgestorben. An der Oder fand er stets eine Zuflucht. Heute sind Graureiher ganzjährig geschützt und ihr Bestand hat sich sehr gut erholt. Hoch in den Kiefern kommen die Vögel zusammen, um in Kolonien zu brüten. Oft wird das Nest vom Vorjahr benutzt und ausgebessert. Die langen Schmuckfedern und das Blau am Schnabelansatz tragen die Vögel nur während der Balz. Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Sie stärken ihre Bindung durch Brautgeschenke.

30 Kilometer flussabwärts, bei der polnischen Stadt Küstrin, mündet die Warthe in die Oder. Mit 800 Kilometern Länge ist sie ihr größter Zufluss. Wenn die Oder im Frühjahr Hochwasser führt, staut sich das Wasser in der Warthe, die Wiesen werden überflutet. Ein Paradies für Wasservögel wie Trauerseeschwalben, Möwen und Schwäne - die Einheimischen nennen es "Vogelrepublik".

Friedrich der Große ließ das Niedere Oderbruch trockenlegen und kultivieren - eine gewaltige technische Leistung in der damaligen Zeit. In Neulitze-Göricke siedelte er 1753 Bauern und Arbeiter an. Seitdem hat sich nicht viel geändert. Das gesamte Dorf steht unter Denkmalschutz. Heute wie damals liegen die Gärten der Anwohner im Schachtgraben in der Dorfmitte und sind damit vor Überflutungen geschützt.

Bevor die Oder unterhalb von Stettin wieder ganz zum polnischen Fluss wird, durchfließt sie den 1995 gegründeten Nationalpark Unteres Odertal. Seltene Arten wie Wiesensalbei, Knabenkraut und Wachtelkönig sind hier heimisch geworden. Von der kleinen Kirche des polnischen Ortes Zaton Dolny aus überblickt man die vom Menschen geschaffene Polderlandschaft. Ein Sperrwerk reguliert den Pegel. Im November werden die Tore hochgezogen. Innerhalb weniger Stunden zeigt die Landschaft dann ein völlig anderes Gesicht. Nahezu ungebremst ergießt sich das Wasser in die weiten Wiesen. Der Fluss bekommt den Raum, den er braucht und den er sich ohne den Eingriff des Menschen von sich aus nehmen würde - ein wirksamer Hochwasserschutz für die umliegenden Gemeinden, der sich während der Jahrhundertflut von 1997 sehr bewährt hat.

Die Ursache fast aller Hochwasser liegt rund 800 Kilometer entfernt in den Wäldern der tschechischen Sudeten. Fallen in der Quellregion der Oder ergiebige Regenfälle oder setzt das Tauwetter ein, stehen hier wenig später die Wiesen unter Wasser. Anfang des letzten Jahrhunderts begannen die Arbeiten in der Polderlandschaft. Der Hauptlauf der Oder wurde nach Osten verlegt und ein Kanal gebaut. Das Überflutungsland dazwischen ist heute die Haupttattraktion des Nationalparks. Im Mai beginnt das Wasser, in den Flusslauf zurückzufließen und gibt Stück für Stück die Wiesen wieder frei. Eine kurze Zeit sind die Tore der Sperrwerke noch geöffnet. Während der trockenen Sommermonate bleiben sie - außer bei unerwartet starken Regenfällen - geschlossen.

Erst im November werden sie wieder geöffnet und das Wasser überflutet erneut die Polder. Jetzt erlebt der Nationalpark sein wohl faszinierendstes Naturschauspiel: Zehntausende Gänse rasten in den seichten Gewässern, gut geschützt vor Räubern wie dem Fuchs. Immer wieder schwingen sie sich in die Lüfte, ziehen von Wiese zu Wiese und ihre Rufe beherrschen das ganze Tal.

Wenig später lösen die Trompeten der Singschwäne das Gänsegeschnatter ab. Aus Sibirien kommend, haben die großen Vögel schon einen weiten Weg hinter sich. Bald darauf wird die Oder von sogenanntem "Pfannkucheneis" bedeckt sein. Eisnadeln setzen sich zu Plättchen und Klumpen zusammen, die Bewegung des Stroms formt die typischen Kreise. Gemächlich treibt das Eis den Fluss hinab der Ostsee entgegen. Auf ihren letzten Kilometern wird die Oder noch einmal ganz polnisch. Im geteilten Stettiner Haff, das die Inseln Usedom und Wollin von der Ostsee trennen, verliert sich ihre Spur.

 

Flussabwärts

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Die Donau
Die Donau (im Alterum Ister oder Danubis) ist mit 2.850 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas. Sie ist der einzige größere europäische Fluß, der von Westen nach Osten fließt.

Die Donau-Quellflüsse Breg und Brigach entspringen im südlichen Schwarzwald. Die Donau mündet an der rumänischen Küste ins Schwarze Meer.

Die wichtigsten Zuflüsse in Deutschland sind Lech, Isar und Inn; bedeutende Städte an der Donau sind: Ulm, Regensburg und Passau (in Deutschland), sowie Linz, Wien, Bratislava, Budapest, Belgrad, Galati und Braila (außerhalb Deutschlands).

Die Donau ist (nach der Wolga) mit 2.888 Kilometern der längste Fluss Europas und der einzige europäische Fluss, der von Westen nach Osten fließt. Die Donau durchquert zehn Länder und fast genauso viele Sprachkreise. Diese Vielfalt findet ihren Ausdruck in den unterschiedlichen Namen, die der Fluss trägt: Danube, Donau, Duna, Dunay usw.
Nicht weniger als vier europäische Hauptstädte liegen an der Donau: Wien, Bratislava, Budapest und Belgrad. Zudem fließt die Donau in einer Entfernung von ca. 60 Kilometern südlich von Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, vorbei.

Die Quelle der Donau im Schwarzwald (Deutschland) wird von zwei Gemeinden beansprucht: Furtwangen, in einer Höhenlage von 1.078 Metern an der Quelle der Breg gelegen, und Donaueschingen, ca. 40 Kilometer flussabwärts. Hier gibt es einen Bach, der im Park des Schlosses Fürstenberg entspringt und in den Zusammenfluss von Breg und Brigach mündet. Dieser Ort wird bevorzugt als Quelle der Donau betrachtet. Je nachdem, welchen Ort man wählt, variiert die Länge der Donau zwischen 2.888 und 2.845 Kilometern.

Die Donau durchfließt zunächst Kalkplateaus und erreicht dann in Österreich ihr durchschnittliches Becken. Durch zahlreiche aus den Alpen kommende Nebenflüsse gespeist, gewinnt die Donau in Ungarn an Stärke und fließt so bis zu den beeindruckenden Klippen am Eisernen Tor, die sich über ca. 100 Kilometer zwischen den Karpaten und dem Balkan erstrecken. Am Unterlauf des Flusses liegen dann Bulgarien, Moldawien, die Ukraine und Rumänien, wo die Donau sich letztlich in das immense Schwarzmeerdelta ergießt.

Die Donau wird zuweilen als der letzte wilde Fluss Europas betrachtet, und dies sicher deshalb, weil sie - im Gegensatz zum Rhein, der in weiten Teilen eingedeicht wurde - niemals gänzlich gebändigt werden konnte. Während der Schneeschmelze tritt die Donau regelmäßig über ihre Ufer und trägt somit zum Erhalt außergewöhnlicher Naturgebiete bei, deren spektakulärste sich zweifelsohne im Herzen des Flussdeltas befinden, das sich auf einer Fläche von 417.000 Hektar ausdehnt.

Trotz ihres kapriziösen Flusslaufs ist die Donau ein bedeutender Kommunikationsweg. Der Fluss wurde im 19. Jahrhundert, der Epoche, in der die Dampfschifffahrt das Licht der Welt erblickte, zum Teil gezähmt. Heute ist die Donau - noch vor dem Nil - die erste Adresse für Flusskreuzfahrten.

 

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Die Isar
Rechter Nebenfluss der Donau, 295 Kilometer lang.

Die Isar entspringt in den Bergen Tirols, fließt durch die bayerischen Alpen und die Moränenlandschaft des Alpenvorlandes, erreicht die von den Schmelzwassern der Eiszeit aufgeschüttete Münchner Schotterebene und durchquert auf ihrem unteren Abschnitt das Tertiärhügelland, bis sie schließlich in die Donau mündet.

Im Karwendelgebirge vereinigen sich zahlreiche Quellbäche zur Isar, die als klarer Wildbach in die Tiefe rauscht. Auf der bayerischen Seite ist das Gefälle bereits geringer, die Isar nimmt ihren stark verzweigten Lauf über breite Schotterflächen, ihre Flussarme verlagern sich ständig. Innerhalb von Ortschaften sind ihre Ufer meist befestigt, um Bauwerke vor ihrer Erosionskraft zu schützen, ebenso an einigen Fluss begleitenden Straßen.

Große Eingriffe in den Wasserhaushalt beginnen mit dem Krüner Wehr, das den größten Teil des Isarwassers durch einen Gebirgsstollen in den Walchensee umleitet: Hier wurde nach dem ersten Weltkrieg das Walchenseekraftwerk gebaut. Der tiefe Walchensee dient als Speicher, von dort leiten Druckrohre das Wasser über 450 Meter abwärts zu den Turbinen, der Auslaufkanal mündet in den Kochelsee.

Das verbleibende Isarwasser quert die landschaftlich reizvolle Jachenau bis zum Sylvensteinspeicher: Diese Talsperre staut die Isar und ihre Zuflüsse zu einem künstlichen, fjordähnlichen See auf. Dieser Speichersee dämpft die Hochwasserwellen und schützt dadurch die nachfolgenden Siedlungen vor Überflutungen, die Wirkung reicht bis nach München. Kurz vor Bad Tölz verlässt die Isar die Alpen – deutlich zahmer als in früheren Zeiten, weil ja das ausgeleitete Wasser fehlt. Erst bei Wolfratshausen mündet die Loisach in den Fluss und gibt ihm das Wasser aus dem Walchensee zurück. Doch bald danach wird die Isar wieder in Werkkanal und "Rest-Isar" geteilt: Den größeren Teil des Wassers führen mehrere Kanalabschnitte erneut der Wasserkraftnutzung zu.

Doch in einigen Gebieten wie der Pupplinger Au kann sich noch die natürliche Dynamik eines Wildflusses entfalten, besonders bei Hochwasser: Bei starker Strömung reißt die Isar unbefestigte Ufer an und lagert Kiesbänke um, die dann wieder von Pionierarten, darunter verschiedene Weidengebüsche, bewachsen werden. Das Flusswasser bringt zudem Samen von Alpenblumen mit sich, die sich hier zum Teil ansiedeln können. Die Wildwasserstrecken sind bei Kanufahrern sehr beliebt, auch Floße sind auf der Isar unterwegs, ansonsten ist sie kein schiffbares Gewässer. Dagegen eignen sich die Wege am Fluss gut zum Radwandern. Auch an Freizeit und Erholung wird gedacht, denn Kiesbänke und die Flaucherinsel als Sonnen- und Badestrand zu nutzen hat in München Tradition.

Nördlich von München in der Freisinger Region wurden Deiche nicht nur erhöht, um die Siedlungen in Zukunft besser vor starkem Hochwasser zu schützen, sondern auch rückverlegt, um zusätzliche Rückhalteräume für die Fluten zu schaffen – auch im Sinne einer natürlicheren Auenentwicklung. Der mittlere Isarkanal verläuft hier weiter östlich durch den Ismaninger Speichersee und trifft erst bei Landshut wieder auf den Fluss, der kurz darauf das Kühlwasser für die beiden Atomkraftwerke liefert.

An der unteren Isar reiht sich eine Kette von Flusskraftwerken aneinander, die auf einen möglichst gleichmäßigen Wasserabfluss angewiesen sind; die zugehörigen Stauseen sind von zahlreichen Wasservögeln besiedelt. Auf ihren letzten zehn Kilometern bleibt die Isar von größeren Eingriffen verschont: Während die Mündungsgebiete der anderen Alpenflüsse weitgehend verbaut sind, fließt die Isar von natürlichen Auwäldern und Altwässern begleitet in einen ebenfalls noch unverbauten Abschnitt der Donau und bietet seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Refugium.

 
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