Willkommen im Ruhrgebiet. 150 Jahre Industriegeschichte haben
dieser Region einen ganz besonderen Stempel aufgedrückt, es zu
einem der größten europäischen Ballungszentren, zu einem
Schmelztiegel der Nationen und Kulturen gemacht.
Sie glauben im Pott
gibt es nichts zu sehen?! Ganz im Gegenteil, der Strukturwandel
macht es möglich. In dem heute modernen Dienstleistungszentrum
können Sie die Kohle und den Stahl erleben. Die sanierten
architektonischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten bilden
das Herz des Ruhrgebiets. Doch wo ehemals die Schlote rauchten,
können Sie heute eine bunte Welt aus Kultur, Entertainment und
Natur entdecken.
Das Ruhrgebiet
ist eine historisch besonders interessante Region. Der
"Ruhrpott" hat eine vielfältige Entwicklung erlebt: vom
Neandertaler über den römischen Legionär bis zum
mittelalterlichen Hansebund, über die "Industriebarone" des 19.
Jahrhunderts über die Zerstörungen im Bombenkrieg bis hin zur
Stahlkrise und zum Strukturwandel in den letzten Jahrzehnten -
zwischen Ruhr, Emscher und Lippe wurden Spuren hinterlassen, ist
Geschichte nachvollziehbar.
Arbeiten in
Bochum, Leben in Essen, ins Theater in Oberhausen, zum Konzert
in Dortmund – Die über 5 Millionen Einwohner nutzen das
Ruhrgebiet im Ganzen. Sie setzen ihr „Revier“ täglich als eine
Stadt zusammen und entdecken seine Vielseitigkeit immer wieder
neu. Damit unterscheidet sich das Ruhrgebiet von traditionell
gewachsenen Städten. Die Region ist vielmehr ein dezentraler
urbaner Großraum der ständig in Bewegung bleibt – mit
zahlreichen Zentren und Peripherien.
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Das Ruhrgebiet
als größter Ballungsraum Europas ist nur wenig älter als 150
Jahre. Und erst in diesen letzten anderthalb Jahrhunderten
entwickelte sich das, was die Region entscheidend geprägt hat:
Aus dem ehemals ländlichen Raum mit kleinen Dörfern und Städten
wurde durch die Industrialisierung innerhalb weniger Jahrzehnte
das größte Industriegebiet Europas. Viele der heutigen Städte
der Region entstanden zwar im frühen Mittelalter, aber die
Bedeutung der Königshöfe in Dortmund und Duisburg und der Städte
entlang des alten Salzhandelwegs – des Hellwegs, der heutigen A
40 – verlor sich bereits im Spätmittelalter. Erst durch die
Errungenschaften der industriellen Revolution Mitte des 19.
Jahrhunderts wurden der Kohleabbau und die Stahlherstellung im
großen Umfang möglich und boten vielen Menschen Arbeit. Die
Bevölkerung vervielfachte sich durch Einwanderung aus
Ostdeutschland und Osteuropa rasant, das Ruhrgebiet wurde zu
einem riesigen Ballungsraum mit mehr als fünf Millionen
Menschen.
Aber bis 1892 gab
es kein Theater im Ruhrgebiet, bis 1902 kein Kunstmuseum und
erst Anfang der 1960er Jahre wurde die Ruhruniversität
gegründet. Innerhalb von nur drei Generationen wandelte sich das
Ruhrgebiet zur dichtesten Kulturlandschaft Europas. Die
Grundlagen für diese Entwicklung legten nicht, wie in anderen
Kulturregionen Europas, die althergebrachten feudalen
Strukturen. Das Ruhrgebiet hat seinen kulturellen Reichtum nicht
ererbt, sondern erarbeitet. Unternehmer und Industrielle, allen
voran Karl Ernst Osthaus, Begründer der Folkwang-Idee, schufen
durch private Initiative den Anfang vom beispiellosen „Wandel
durch Kultur – Kultur durch Wandel“, der der Region seit dem
Niedergang der Montanindustrie in den 1960er Jahren zur
strukturellen und geistigen Veränderung verholfen hat.
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Das alte Klischee
vom ‚Kohlenpott’ mit grauen und spröden Städten ist heute längst
überholt. Das Ruhrgebiet - mit seinen 53 Städten und Gemeinden -
hat sich gewandelt. Ein langer und schwieriger Prozess, denn
nicht nur der Aufstieg sondern auch der Niedergang der
Schwerindustrie musste verarbeitet werden. Dadurch war das
Ruhrgebiet vom Strukturwandel besonders stark betroffen – sozial
und ökologisch. Der Rückzug der großen Industrien hatte
gewaltige Bauten und offene Räume hinterlassen. Mit der
Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher-Park (1989-1999)
wurde erstmalig ein Programm zur grundlegenden Umgestaltung der
ehemaligen Industrieregion entwickelt, das viel zur heutigen
Gestalt der Region beigetragen hat. Die riesigen
Industriebrachen wurden systematisch erfasst, gesichert und
touristisch begehbar gemacht. Die ehemals toten Riesen erhielten
als Kultur- und Freizeiträume neue Funktionen.
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Einzigartige
Veranstaltungsräume für Ausstellungen, Konzerte oder
Theateraufführungen sind entstanden, die das Programm der Region
entscheidend mitbestimmen und internationales Renommee genießen.
Die alte Zechenanlagen werden auch für außergewöhnliche
Freizeitangebote genutzt: Tauchen im Gasometer, Klettern an
Hochöfen oder Schwimmen auf ehemaligem Kokereigelände.
Das kulturelle
Programm hat den Denkmälern industrieller Vergangenheit die Aura
des Scheiterns genommen. Sie stehen heute für Aufbruch und haben
zu einer neuen Identität der Region beigetragen. Mit jährlichen
Veranstaltungen wie der RuhrTriennale, den Ruhrfestspielen
Recklinghausen, den Oberhausener Kurzfilmtagen oder dem
Jazzfestival Moers bietet das Ruhrgebiet eine weltweit beachtete
Festivalkultur für Kino, Schauspiel und Musik. Verschaffen Sie
sich selber einen Eindruck von der Vielfältigkeit dieser Region.
Sie werden feststellen, dass sich die Reise gelohnt hat.
Weitere Informationen:
RTG Ruhrgebiet
Tourismus GmbH & Co. KG
Gutenbergstr. 47
45128 Essen
Tel.: 0201/17 67 – 0
Fax: 0201/17 67-297
info@ruhrgebiettouristik.de
www.ruhrgebiettouristik.de
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