In Sagen und Märchen
kommen Höhlen als Versteck für fürchterliche Ungeheuer, aber
auch als Hort unermesslicher Schätze vor. Es bedeutet eine
gewisse Überwindung, sich ins finstere Erdinnere zu begeben.
Doch wer im Sauerland, der Schwäbischen oder der Fränkischen
Alb, in Sachsen oder Thüringen ins Reich der Zwerge und Feen
herabsteigt, der entdeckt eine faszinierende Welt.
Eine besonders
ergiebige Gegend für Höhlenfreunde ist das Sauerland, wo gleich
mehrere Höhlen zu bestaunen sind. Bei Attendorn führt etwa ein
80 Meter langer Stollen in eine der schönsten Tropfsteinhöhlen
Deutschlands. Unweit der Biggetalsperre, dem größten Stausee von
Nordrhein-Westfalen, mitten im Freizeit- und Erholungsland
Südsauerland liegt sie, Deutschlands unterirdische Wunderwelt:
Die Atta-Höhle lockt mit prachtvollen Gewölben wie der
Alhambragrotte, der Kerzenhalle oder dem Kristallpalast. Während
des Rundgangs kommen die Besucher auch an einem geheimnisvollen
„blauen See“ vorbei. Die Temperatur in der Atta-Höhle beträgt
9°C und die Führung durch die leicht begehbare Höhle dauert 40
Minuten.
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Schon vor 20 000
Jahren war die Bärenhöhle bei Sonnenbühl-Erpfingen auf der
Schwäbischen Alb stark frequentiert: Knochenfunde zeugen davon,
dass Nashörner, Höhlenlöwen und natürlich Bären in der rund 271
Meter langen Tropfsteingrotte lebten. Erst vor 1951 wurde diese
Höhle, die mit der seit 1834 bekannten Karlshöhle verbunden ist,
entdeckt und für Besucher geöffnet. Der Vergnügungspark am
Höhlenausgang ist besonders für Kinder die richtige Entspannung
nach dem lehrreichen Ausflug in die unterirdische Urwelt.
Nicht weit von
der Bärenhöhle entfernt findet sich mit der Nebelhöhle ein
weiteres lohnendes Ausflugsziel. Wilhelm Hauff wählte die
geheimnisvolle Höhle bei Sonnenbühl-Genkingen als Schauplatz für
seinen Roman „Lichtenstein“. Nach diesem Vorbild wurde später
das märchenhaft anmutende Schloss Lichtenstein erbaut. Die 308
Meter lange Nebelhöhle besteht aus fünf Hallen. Besonders
beeindruckend sind zarte Schleier aus Stein, auch Vorhänge
genannt. Moderne Beleuchtung macht die geologische Besonderheit
der Verkarstung mühelos begehbar. Bizarre Tropfsteingebilde und
geheimnisvolle Räume machen dieses besondere Naturwunder zum
unvergesslichen Erlebnis.
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Ähnlich viele
Höhlen wie auf der Schwäbischen Alb finden sich auch auf der
Fränkischen Alb nordöstlich von Nürnberg. Die Maximiliansgrotte
bei Neuhaus an der Pegnitz birgt mit dem fünfeinhalb Meter hohen
„Eisberg“ den größten Tropfstein Deutschlands. Weitere
Formationen, die den Besucher rund 70 Meter unter der
Erdoberfläche erwarten, sind die Orgelgrotte und die
Schatzkammer. Schon nach wenigen Metern hat sich das Auge an das
matte Licht gewöhnt, das die speziellen Birnen, die
hauptsächlich den Weg beleuchten, an die riesigen Felswände
werfen. Steil geht es eine Treppe hinab, in die Eingeweide des
Berges im Wald bei Krottensee. "Welch gewaltiges Wunder hat
Mutter Natur hier geschaffen", schießt es einem durch den Kopf,
während man die scheinbar starren Gesteinsformationen
betrachtet. Sie sind es mitnichten. Wenige Millimeter im Jahr,
nur einige Zentimeter in riesigen Zeitdekaden, dennoch
unbeirrbar und stetig, wachsen die Tropfsteine zu einer
gewaltigen Größe an und bilden die spektakulärsten Formen. Nach
vielen Stufen hinab in den Bauch des Berges durchströmt
Sonnenlicht die Dunkelheit und bricht sich an den Höhlenwänden.
Der Besucher hat den gewaltigen Leißnerdom erreicht. 26 Meter
darüber befindet sich das Windloch, das der ursprüngliche Zugang
zur Höhle war und heute nur noch das Sonnenlicht hereinlässt.
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Es gibt noch
viele Dinge zu sehen, bevor man wieder zum Ausgang gelangt.
Vielleicht entdeckt man ja den Elefanten, das Taufbecken, die
Mutter Gottes oder die vielen anderen scheinbar absichtlich so
geformten Launen der Jahrtausende selbst. Wenn nicht, der
erfahrene Führer und Begleiter dieser Höhlentour steht mit Tipps
helfend zur Seite. Am Ausgang selbst zeugen einige Knochenreste
von der ehemaligen Existenz der Höhlenbären und der Soldaten,
die im Jahr 1703 ihr irdisches Ende in der Maximiliansgrotte
fanden.
Drachen und Feen
sind in den Höhlen Sachsens und Thüringens zu Hause. Als Quell
energiegeladener Kräfte gilt die Drachenhöhle in Syrau. Die
berühmte Höhle im sächsischen Vogtland atmet eine Legende. Die
Geschichte vom gefräßigen Drachen und der schönen Bauerstochter.
Tauchen Sie hinab in diese spirituelle Welt - rund 80 Stufen
abwärts, und Sie stehen mittendrin. Urgestein verwandelt sich
dann in ein gefräßiges Untier, Tropfen der Stalagtiten glitzern
im Dämmerlicht, und wenige Meter weiter funkelt zauberhaft der
Nixensee. 15 Meter unter der Erde rückt der Alltag in weite
Ferne und die Macht der Phantasie füllt Ihre Energiespeicher
neu. Besonders beeindruckend ist die 40 m lange und bis zu 9 m
hohe "Walhalla" mit den bekannten steinernen Gardinen. Tanken
Sie neue Kraft in der Drachenhöhle Syrau im Vogtland.
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Sie stehen im
Guinness-Buch der Rekorde, weil sie die Natur zu den
farbenreichsten ihrer Art auf der ganzen Welt werden ließ. Sie
werden in der Reihe der Touristenattraktionen Thüringens in
einem Atemzug mit der Wartburg, dem Kyffhäuser oder Weimar
genannt. Sie sind Zeugnis technischer Meisterschaft und
kultureller Identität früherer Generationen. Vor allem aber sind
sie eines: eine Reise, einen Besuch wert - die Saalfelder
Feengrotten. Das bestätigen jährlich mehr als 200.000 Besucher,
die sich verzaubern lassen vom Märchenreich unter Tage. Die
einen fasziniert Vielfalt und Farbenpracht der Mineralien im
Berg, die anderen bewundern den Wechsel von schmalen Stollen und
sich weitenden Sälen mit außergewöhnlicher Akustik, die dritten
belauschen die Natur, die hier Einblicke in den Wasserhaushalt
oder das Wachstum der Bäume von unten gewährt, besonders
Fantasievolle fühlen sich im Reich der Feen, Elfen und Zwerge.
Der Rundgang durch die Feengrotten führt über drei Sohlen durch
das frühere Bergwerk. Erfahrene Mitarbeiter erläutern die
Mineralien, die bergmännischen Gegebenheiten, die natürlichen
Abläufe unter Tage, aber auch die Legenden, Sagen und
Geheimnisse, die mit den Feengrotten verbunden sind.
Stimmungsvolle Musik, verbunden mit dem Plätschern und Tropfen
des Grubenwassers, und Lichtreflexe über den Fantasiegebilden
des Bergs und auf den Seen lassen die guten Berggeister und
Gnome spürbar werden. Besonderer Höhepunkt jeder Führung ist
immer wieder der stilisierte Sonnenauf und -untergang im
Märchendom über der Gralsburg, in jener Grotte, die selbst
Richard Wagner in seinem Schaffen inspirierte.
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Informationen
Attendorner
Tropfsteinhöhle
Postfach 130
57425 Attendorf
Tel. 0 27 22/9 37 50
Fax 93 75 25
E-Mail:
info@atta-hoehle.de
www.atta-hoehle.de
Bärenhöhle/Nebelhöhle
Bürgermeisteramt Sonnenbühl
Fremdenverkehrsbüro
Postfach 13 40
72820 Sonnenbühl
Tel. 0 71 28/9 25 18
Fax 9 25 50
E-Mail:
info@sonnenbuehl.de.
www.sonnenbuehl.de
Maximiliansgrotte
Gasthof Grottenhof
91284 Neuhaus/Krottensee
Tel. 0 91 56/ 434
Fax - 232
E-Mail:
info@ maximiliansgrotte.de
www.maximiliansgrotte.de
Drachenhöhle Syrau
Höhenberg 10
08548 Syrau
Tel. 03 74 31/37 35
Fax 8 09 12
E-Mail:
syrau@t-online.de
www.drachenhöhle.de
Saalfelder
Feengrotten
Saalfelder Feengrotten- und Heilstollen GmbH
Feengrottenweg 2
07318 Saalfeld
Tel. 0 36 71/5 50 40
Fax 55 04 40
E-Mail:
info@feengrotten.de
www.feengrotten.de
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